Lithophane und 3D-Druck – Fotos wie aus Geisterhand

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Ob als Geschenk oder für die eigene Einrichtung: Lithophane eignen sich in jeglicher Hinsicht. Die kleinen, und auf den ersten Blick unscheinbaren Kunstwerke, basieren auf einer uralten Kunst-Technik. Wurden die Lithophane früher mit der Hand gefertigt, übernimmt heute der 3D-Drucker diese Arbeit für dich. Wir zeigen dir im Folgenden, wie du Lithophane im 3D-Drucker erstellen kannst und was du dabei beachten musst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei den Lithophanen handelt es sich um besondere Reliefdarstellungen, welche erst durch eine entsprechende Beleuchtung in vollem Glanz erstrahlen
  • Die besondere Darstellung resultiert aus unterschiedlichen Materialstärken, wodurch hellere und dunklere Bereiche erzeugt werden
  • Die Lithophane-Technik gibt es bereits seit dem 19. Jahrhundert
  • Wurden die Kunstwerke damals noch per Hand erstellt, übernehmen heute 3D-Drucker die Aufgabe für dich

Was ist Lithophane eigentlich?

Bei einer Lithophanie handelt es sich um eine besondere Kunstform und Darstellungsart. In diesem Fall wird das gewünschte Bild als dreidimensionale Reliefdarstellung präsentiert, welches erst durch die Beleuchtung im Hintergrund sichtbar wird. Wesentlich basiert das Bild dabei auf verschieden dicken Materialschichten, wodurch hellere und dunklere Bereiche erzeugt werden. Ganz neu ist diese Technik nicht. Schon im 19. Jahrhundert haben Künstler Lithophane zum Beispiel aus Porzellan oder Glas hergestellt.

Insbesondere durch den 3D-Druck sind die Lithophane wieder zu einem echten Trend geworden. Kein Wunder: Immerhin kannst du dir diese mit einem 3D-Drucker einfach selbst erstellen. So hast du immer ein cooles Geschenk zur Hand oder kannst in deiner eigenen Wohnung zum Beispiel mit individuellen Lampenschirmen für „Hingucker“ sorgen.

Lithophane mit dem 3D-Drucker erstellen: So gehst du vor

Waren vor einigen Jahren und Jahrzehnten noch individuelle Fertigkeiten und feine Finger für die Lithophane gefordert, kannst du diese heute einfach selbst herstellen. Wir zeigen dir im Folgenden, wie du dafür mit einem 3D-Drucker vorgehen musst.

Das benötigst du

Das Schöne: Viel Material benötigst du für die Erstellung der Lithophane nicht. Ganz im Gegenteil. Wichtig ist vor allem das Material für das Bild, welches am besten ein helles bzw. weißes Filament darstellen sollte. Der Grund dafür ist simpel: Ist dieses zu dunkel, lässt sich kein guter „Kontrast“ innerhalb des Bildes erzielen. Ihre beeindruckende Wirkung würden die Lithophane damit verfehlen.

Den Großteil der Arbeit nehmen dir entsprechende Tools ab.

So kannst du zum Beispiel auf

  • 3dp.rocks,
  • ItsLitho oder
  • lithophanemaker.com zurückgreifen.

Diese Services wandeln das Bild von 2D bequem in 3D um.

Natürlich benötigst du darüber hinaus einen 3D-Drucker, um das Meisterwerk auch umsetzen zu können.

Als Drucker kommen zum Beispiel der Anycubic Viper oder der Form SLA 3D-Drucker von Formlabs.

Schritt für Schritt Anleitung: Lithophanie im 3D-Druck

Die einzelnen Schritte auf dem Weg zum Kunstwerk mit dem Wow-Effekt sind einfach und überschaubar. Wir zeigen dir den Ablauf im Folgenden mit Hilfe der Software von 3dp.rocks.

Sehr einfach gestaltet und schnell umgesetzt: Lithophane mit dem Web-Tool von 3dp.rocks

1. Schritt: Das richtige Bild

Zunächst einmal musst du das passende Bild für deine Lithophanie heraussuchen. Hierbei kann es sich zum Beispiel um ein Bild von deinem Haustier oder deiner Familie handeln. Achten solltest du darauf, dass Bilder, die von einer starken Farbwirkung leben, eher weniger für Lithophane geeignet sind. Ebenso eignen sich keine unscharfen Bilder. Abgesehen davon kannst du aber nahezu auf alle Grafiken zurückgreifen. Nicht nur Fotos und Bilder sind geeignet, sondern zum Beispiel auch Firmenlogos oder Ähnliches. Besonders gut geeignet sind jedoch Fotos, die ohnehin eine starke Kontrastverteilung vorweisen, sichtbare Kanten besitzen und eine hohe Auflösung vorweisen können.

Je nach verwendeter Software kannst du die Bilder beim Import in die jeweilige Software automatisch in Graustufen umwandeln lassen. Eventuelles Rauschen im Bild solltest du so gut wie möglich reduzieren. Speichern solltest du das Bild mit einer so hohen Auflösung wie möglich. Am besten in einem PNG-Format, wobei auch JPEG mit hoher Qualität infrage kommt.

2. Schritt: Die richtigen Einstellungen

3dp stellt dir als Software zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung. Im Bereich „Settings“ kannst du hier bequem verschiedene Parameter einstellen und zum Beispiel die Graustufen des Bildes invertieren. Ebenso ist es möglich, Bilder zu spiegeln oder diese in eine Richtung zu vervielfachen. Anpassen kannst du zudem zum Beispiel mit der Einstellung „Maximum Size“ die Höhe des Druckobjektes auf der Y-Achse.

Möchtest du dein Bild skalieren, solltest du dies nur in der Software machen und nicht etwa später im Slicer. Andernfalls wirst du dich das nachträgliche Skalieren unerwünschte Interpolationen auf dem Bild haben. Anpassen kannst du zudem in der Software noch weitere Dinge. Darunter zum Beispiel die Dicke der dicksten Teile oder die Dicke der dünnsten Stellen des Bildes. Sind alle Einstellungen angepasst, solltest du diese in der 3D-Ansicht des Bildes noch einmal überprüfen. Anschließend kannst du das generierte STL mit einem Klick auf den Button „Download“ herunterladen.

Unter Settings->Image Settings kannst du einiges für dein optimales Lithophane-Bild einstellen

3. Schritt: Lithophane erstellen

Beim Erstellen der Lithophane solltest du verschiedene Dinge beachten. So weisen in der Regel die vertikal gedruckten Lithophane einen deutlich besseren Effekt auf als die flach gedruckten Exemplare. Ferner ist die Druckzeit in der Regel deutlich geringer. Wir raten deshalb dazu, auch eigentlich „flache“ Lithophane ausschließlich vertikal zu drucken.

4. Schritt: Slicen und drucken

Für einen perfekten Eindruck sollten die Lithophane im Slicer unter einem eigenen Druckprofil hergestellt werden. Der Grund dafür sind die speziellen Einstellungen dieser 3D-Modelle. Ratsam ist es, die Füllung (Infill) auf 100 Prozent festzulegen und zusätzlich auch die Anzahl der Außenschichten auf ein Maximum hochzukurbeln. In 3dp kannst du hierfür zum Beispiel einfach einen Wert von 40 einstellen. Unerwünschte Zick-Zack-Bewegungen und Vibrationen werden so reduziert, die Sauberkeit des Drucks somit erhöht. Zudem reduzierst du die Gefahr, dass sich das Objekt während des Drucks einfach lösen kann. Generell gilt bei den Lithophanen zudem wie bei jedem 3D-Objekt: Je langsamer gedruckt wird, desto höher die Qualität.

Fazit: Besonderes Geschenk für Freunde und Familie

Die Lithophanie war lange Zeit eine fast vergessene Kunstform. Erst durch die 3D-Drucker ist diese Technik wieder richtig in Mode gekommen und wird mittlerweile vielfach verwendet. Kein Wunder: Innerhalb kürzester Zeit kannst du mit dieser Technik individuelle und besondere Kunstwerke erstellen. Diese eignen sich zum Beispiel als besonderes Geschenk, als Highlight in der eigenen Einrichtung oder für den Empfang von Geschäftskunden. So oder so ist das Erstellen der Lithophane längst kein Hexenwerk und mit den richtigen Einstellungen ein garantierter Erfolg.

Lithophane: FAQ

Bei der Erstellung von Lithophane mit einem 3D Drucker ist vor allem auf das verwendete Filament zu achten. Dieses sollte möglichst weiß bzw. hell sein. Zwar sind Lithophane theoretisch auch mit farbigen Filmenden möglich, diese können aber keine identisch hohe Qualität bieten.

Generell sind die Lithophane für jedes Bild geeignet. Die einzige Ausnahme bilden die Bilder, die erst durch eine entsprechende Farbwirkung ihren Effekt entwickeln. Bei den monochromen Lithophanen können diese Bilder dann nicht ihre volle Wirkung erzielen.

Farbige Lithophane können identisch einfach erstellt werden wie schwarz-weiße Lithophane. Zu beachten ist dabei jedoch, dass das farbliche Filament weniger detailliert als seine schwarz-weißen „Verwandten“ ist.

Lithophane können auch mit einem SLA-Drucker auf Basis von weißem Resin gedruckt werden. Deutlich verbreiteter ist aber der klassische Druck mittels FDM-Drucker.

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