Bestes Bio-Filament

Seit 2016 sitze ich in meiner Freizeit an threedom und möchte den 3D-Druck bekannter und beliebter machen. Bereits 2013 habe ich in meinem Studium zum Dipl. Logist. die ersten Erfahrungen gesammelt und später auch Forschungsprojekte in die Richtung geleitet. Auf dieser Seite findest du Links zu Produkten (=Affiliatelinks), an denen ich in dazuverdiene, wenn du sie dir auch kaufst. Dadurch unterstützt du threedom und die Produkte sind nicht teurer als ohne Link. Die Info hierzu habe ich bereits ab dem ersten Link 2017 herum eingebaut.
Ich verspreche dir hiermit, dass mich die Höhe der Provision nie dazu verleitet, ein Produkt oder eine Dienstleistung besonders positiv zu bewerten, damit du genau da zugreifst. Danke dir für dein Vertrauen in meine Arbeit <3 Dein Sercan.

Wenn der eigene Lifestyle auf Nachhaltigkeit ausgelegt ist, ist 3D-Druck – ich gebe es zu – nicht immer sehr nachhaltig. Seitdem ich selbst auch ein Kind habe, investiere ich lieber mehr Zeit am Slicer als einen Druckvorgang mehr zu riskieren. „Unnötigen Müll vermeiden“ ist da meine Devise. Wer da noch einen Schritt weitergehen möchte, sollte sich die hier vorgestellten Bio-Filamente unbedingt anschauen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • „Bio-Filament“ als Begriff hat keine feste Definition und es gibt keinen Siegel wie bei Lebensmitteln
  • Gerne wird PLA als biologisch abbaubar und somit als BIO verkauft, was nur bedingt stimmt
  • Immer mehr Hersteller achten auf den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte
  • Bio-Filament gibt es inzwischen in vielen Farben
  • In den meisten Fällen ist BIO-Filament etwas teurer als eine Nicht-Bio-Variante

Bestes Bio-Filament 2022

Hier findest du meine aktuelle Top-Liste an biologisch abbaubarem Filament für deinen Drucker.

PlatzHerstellerNameBIO-InfoExtruder/HeizbettZum Shop*
1colorFabballPHA NaturalPer Fermentation hergestellt. 100 % abbaubar, auch im Garten180 – 200°C / 0 – 60 °CKlick
2colorFabballPHA BlackPer Fermentation hergestellt. 100 % abbaubar, auch im Garten180 – 200°C / 0 – 60 °CKlick
33DJAKEniceBIO HellgrünBiologisch abbaubar nach Norm DIN EN ISO 14855200 – 230°C / 0 – 60 °CKlick
4colorFabbPLA/PHA Traffic RedMischung aus PLA und PHA (siehe Platz 1), 100 % abbaubar195 – 220°C / 50 – 60°CKlick
5colorFabbPLA / PHA Green TransparentMischung aus PLA und PHA (siehe Platz 1), 100 % abbaubar195 – 220°C / 50 – 60°CKlick
6extrudrBioFusion Venom GreenRecyclebar210 – 220°C / 20 – 60°CKlick
7extrudrGreen-TEC BlauBiologisch abbaubar, naturreine Rohrstoffe200 – 230°C / 0 – 60°CKlick

Hinweis:

Nicht jede verfügbare Farbvariante ist in der Liste. Schau dir gerne die Shopseite an, um die weiteren Farben des jeweiligen Herstellers zu entdecken.

Auswahlkriterien für BIO-Filament

Diese Auswahlkriterien basieren auf meinen eigenen Wertvorstellungen und können unterschiedlich gewichtet werden. Sollte dir bei diesem Thema noch ein Kriterium einfallen, dann melde dich gerne und ich lasse mich gerne auf eine Aktualisierung der Liste hier ein.

Biologisch abbaubar

Biologisch abbaubar kann bedeuten, dass das Material zwar zu 100% abbaubar ist, was ja super ist, aber leider nur in einer kontrollierten Umgebung. Ohne entsprechende Kompostieranlagen im Garten, hast du selbst keine Chance, das zu erledigen. Meist wird aus diesem Grund bei dem Material PLA auch dazu geschrieben, dass es biologisch abbaubar ist. „Ja, aber nein“ würde ich gerne sagen, weil auch mein kommunaler Anbieter nicht genau wusste, was ich mit meinen PLA Resten machen sollte.

Dagegen werden tatsächlich auch im Garten kompostierbare Materialien entwickelt und hergestellt. Zu denen gehört PHA (PolyHydroxyAlkanoates). Der Hersteller colorFabb nutze bereits sehr lange eine Mischung aus PLA und PHA und bietet seit 2022 Filament mit reinem PHA an, was du dann tatsächlich im Garten kompostieren kannst. Das ist somit das Nonplusultra unter den Bio-Filamenten.

Faires Preis-Leistungs-Verhältnis

Bio darf etwas kosten, sollte aber nicht zu teuer sein, da sonst die Marktdurchdringung darunter leidet. Das gilt für Lebensmittel wie eben für Filament auch. Durch die eingebrachte Forschung ist es verständlich, wenn biologisch abbaubares Filament einen Mehrpreis benötigt. Dabei ist jedoch auch auf die richtige Qualität des Filaments zu achten, denn… (siehe nächster Punkt)

Geringe Fehlertoleranz

… es ist nicht wirklich nachhaltig, wenn das Filament biologisch abbaubar ist, aber die Ausdrucke zu einem größeren Anteil nichts werden. Dadurch würde jeder von uns ja mehr Müll erzeugen, was genau gegen die Abfallhierarchie ist, die besagt, dass Müllvermeidung an oberster Stelle ist:

  1. Vermeiden
  2. Vorbereiten zur Wiederverwendung
  3. Recyclen
  4. Verwerten
  5. Beseitigen

(Kreislaufwirtschaftsgesetz – KrWG – Ja, hab mich im Studium und später im Job näher damit befasst ;))

Hochwertige Bio-Rohstoffe

Hier spielt auch wieder die Qualität eine Rolle und daher die Vermeidung. Ferner ist es aber auch wichtig, dass die Materialien auch nachhaltig hergestellt wurden, die dann in Granulatform zu Filament verarbeitet werden. Gerade bei Herstellern aus dem außereuropäischen Ausland ist es meist schwerer, tatsächlich herauszufinden, was sich eigentlich in unserem Filament befindet.

Zusatz: „Bio“-genormt

Ich schreibe hier absichtlich „Bio“ genormt, da es ja keine tatsächliche „Bio“-Norm für Filamente gibt. Was aber der Hersteller 3DJake beim Filament niceBIO erwähnt, hat mich hellhörig werden lassen. Das Filament ist nämlich nach DIN EN ISO 14855 hergestellt worden. Diese Norm hat den knackigen Titel „Bestimmung der vollständigen aeroben Bioabbaubarkeit von Kunststoff-Materialien unter den Bedingungen kontrollierter Kompostierung – Verfahren mittels Analyse des freigesetzten Kohlenstoffdioxides – Teil 1: Allgemeines Verfahren (ISO 14855-1:2012); Deutsche Fassung EN ISO 14855-1:2012″ und kann unter beuth.de gekauft werden. (Tipp: Als Student solltest du natürlich per PeriNorm auch diese Norm kostenlos herunterladen und lesen können, sofern es PeriNorm noch gibt und ich jetzt kein totes Pferd reite.)

Auch hier fällt aber auf, dass die kontrollierte Kompostierung die Basis bildet. Immerhin haben wir aber eine Norm, worauf sich Hersteller berufen können. Das ist wiederum löblich.

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