Mobiler 3D-Drucker druckt Objekte direkt auf Böden
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Mobiler 3D-Drucker druckt Objekte direkt auf Böden

Das Wichtigste in Kürze

  • MobiPrint ist ein mobiler 3D-Drucker, der direkt auf Böden drucken kann.
  • Das System kombiniert einen modifizierten 3D-Drucker mit einem autonomen Staubsaugerroboter.
  • Der Roboter kartiert seine Umgebung und kann Designs an beliebigen Stellen drucken.
  • Aktuell ist das System auf kleine Druckobjekte beschränkt, zukünftige Entwicklungen sollen größere Drucke ermöglichen.
  • Potenzielle Anwendungen umfassen taktile Markierungen für Sehbehinderte und temporäre Beschilderungen.

Ein mobiler 3D-Drucker für den Boden

Das Warten auf den Abschluss eines 3D-Drucks und das anschließende Platzieren des Objekts kann zeitaufwendig sein. MobiPrint, ein neuer mobiler 3D-Drucker, verspricht eine Lösung: Er kann direkt an Ort und Stelle drucken. Entwickelt wurde das System von Daniel Campos Zamora an der University of Washington.

Technische Umsetzung: 3D-Druck trifft Robotik

MobiPrint basiert auf einem Roborock S5 Staubsaugerroboter, der mit einer speziellen Firmware ausgestattet wurde. Diese ermöglicht es, den Roboter über die Open-Source-Software Valetudo zu steuern. Dadurch bleibt die Steuerung lokal, ohne eine Cloud-Anbindung des Herstellers.

Der eigentliche Druck erfolgt mit einem modifizierten Prusa Mini+, der auf verschiedenen Bodenbelägen wie Teppich, Holz und Vinyl drucken kann. Die maximalen Druckmaße betragen 180 x 180 x 65 mm.

Wie funktioniert MobiPrint?

Der Roboter kartiert zunächst autonom seine Umgebung mithilfe von LIDAR (Light Detection and Ranging). Anschließend kann der Nutzer ein Design aus einer Bibliothek auswählen oder eigene Vorlagen hochladen. Der Roboter bewegt sich dann zu der gewünschten Position und startet den Druck.

Aktuelle Einschränkungen und zukünftige Entwicklungen

Derzeit kann MobiPrint nur an einer festen Stelle drucken, während der Roboter stillsteht. Große Objekte, die über die Druckfläche hinausgehen, sind daher noch nicht möglich. Campos Zamora plant jedoch, das System weiterzuentwickeln, sodass es während des Druckens bewegt werden kann.

Eine weitere Idee ist, dass der Roboter gedruckte Objekte später wieder entfernen und recyceln kann. Zudem könnte MobiPrint in Zukunft dazu genutzt werden, taktile Markierungen für sehbehinderte Menschen automatisch zu platzieren.

Unsere Einschätzung

MobiPrint zeigt eine interessante Kombination aus Robotik und 3D-Druck. Besonders für temporäre Markierungen oder individuelle Bodenbeschriftungen könnte das System nützlich sein. Die aktuelle Beschränkung auf kleine Objekte ist eine Herausforderung, aber mit zukünftigen Erweiterungen könnte MobiPrint neue Anwendungsbereiche erschließen.

Quellen

IEEE Spectrum: https://spectrum.ieee.org

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