3D Systems senkt Kosten und setzt auf Medizintechnik-Innovationen
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3D Systems senkt Kosten und setzt auf Medizintechnik-Innovationen

Das Wichtigste in Kürze

  • 3D Systems erzielte im zweiten Quartal 2025 einen Umsatz von 95 Millionen US-Dollar, was einem Rückgang von 16 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.
  • Starke Zuwächse in den Bereichen Medizintechnik sowie Luft- und Raumfahrt & Verteidigung konnten die allgemeine Marktschwäche teilweise kompensieren.
  • Ein umfassendes Sparprogramm führte zu Kostensenkungen von über 20 Millionen US-Dollar, weshalb das Unternehmen für 2026 wieder einen positiven Cashflow anstrebt.
  • Durch Schuldenabbau und eine Umschuldung hat das Unternehmen seine Bilanz gestärkt, um damit die Grundlage für zukünftige Investitionen zu schaffen.
  • Ein bedeutender Fortschritt in der regenerativen Medizin, die Entwicklung von 3D-gedruckten menschlichen Lungen, wurde mit einer Prämie von 2 Millionen US-Dollar honoriert.

3D Systems hat die Finanzergebnisse für das zweite Quartal 2025 veröffentlicht. Die Zahlen zeigen ein gemischtes Bild, das von einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld geprägt ist. Während der Gesamtumsatz zurückging, verzeichnete das Unternehmen starkes Wachstum in strategisch wichtigen Märkten und machte gleichzeitig Fortschritte bei der Kostensenkung und finanziellen Restrukturierung.

Detaillierte Geschäftszahlen für Q2 2025

Der Gesamtumsatz für das zweite Quartal sank um 16 % auf 94,8 Millionen US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf geringere Investitionsausgaben (Capex) der Kunden zurückzuführen, die durch die unsichere Wirtschaftslage verursacht wurden. Die Industriesparte verzeichnete einen Umsatzrückgang von 23 % auf 49,8 Millionen US-Dollar, während die Gesundheitssparte mit einem Minus von 8 % auf 45,0 Millionen US-Dollar weniger stark betroffen war.

Ohne den Verkauf der Software-Sparte Geomagic zu Beginn des Quartals zeigt sich jedoch ein positiveres Bild. Auf dieser bereinigten Basis stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal um etwa 8 %. Dies deutet auf eine grundlegende Stärke in den Kernbereichen des Unternehmens hin, obwohl das allgemeine Marktumfeld schwierig bleibt.

Wachstumstreiber: Medizintechnik und Luftfahrt

Besonders erfreulich entwickelte sich der Bereich Medizintechnik. Hier führte die Sparte für personalisierte Gesundheitsdienstleistungen das Wachstum an, mit einem Plus von 13 % im Jahresvergleich. Dieser Erfolg basiert auf der zunehmenden Nutzung von 3D-Druck-Technologien bei orthopädischen Eingriffen und der Expansion in die Unfallchirurgie.

Ein noch stärkeres Wachstum zeigte der Sektor Luft- und Raumfahrt & Verteidigung. Die Umsätze stiegen hier um beeindruckende 84 % im Vergleich zum Vorjahr und machen nun jährlich über 30 Millionen US-Dollar aus. 3D Systems profitiert dabei von seiner Fähigkeit, Kunden über den gesamten Prozess zu begleiten – von der Entwicklung über die erste Teileproduktion bis hin zur Lieferung kompletter 3D-Drucker für die Serienfertigung.

Herausforderungen und strategische Maßnahmen

Neben den Wachstumsmärkten gab es auch Bereiche mit schwächerer Nachfrage. Das Dentalgeschäft sank um 3 %, was vor allem auf einen starken Nachfragerückgang im Markt für Zahnschienen (Aligner) zurückzuführen ist. Auch Industriekunden aus verbrauchernahen Märkten hielten sich mit Investitionen zurück.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat 3D Systems ein umfassendes Kostensenkungsprogramm initiiert. Maßnahmen wie die Konsolidierung von Standorten und eine Restrukturierung der Belegschaft führten bereits zu Einsparungen von über 20 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal. Das Unternehmen ist zuversichtlich, durch diese Initiativen ab 2026 wieder einen positiven Cashflow zu erzielen.

Zusätzlich wurde die finanzielle Stabilität durch eine Restrukturierung der Bilanz verbessert. Dabei wurden Schulden in Höhe von 88 Millionen US-Dollar abgebaut und die Laufzeiten für verbleibende Kredite verlängert. Diese Schritte geben dem Unternehmen den nötigen Spielraum für zukünftige Investitionen in Wachstum und Innovation.

Fortschritte in der regenerativen Medizin

Ein besonderes Highlight ist ein Meilenstein in der Partnerschaft mit United Therapeutics. Im Rahmen der Zusammenarbeit zur Herstellung menschlicher Lungen mittels additiver Fertigung wurde ein wichtiger Entwicklungsschritt erreicht. Dieser Erfolg wurde mit einer Zahlung von 2 Millionen US-Dollar an 3D Systems gewürdigt und unterstreicht das langfristige Potenzial des Unternehmens im Bereich der Biotechnologie.

Unsere Einschätzung

3D Systems befindet sich in einer Phase des strategischen Umbaus. Der Umsatzrückgang spiegelt die aktuell schwierige Lage in der gesamten Industrie wider, doch das Unternehmen reagiert darauf mit den richtigen Maßnahmen. Die konsequente Fokussierung auf wachstumsstarke und margenträchtige Märkte wie Medizintechnik sowie Luft- und Raumfahrt ist eine sinnvolle Strategie, um sich unabhängiger von konjunkturellen Schwankungen zu machen.

Die eingeleiteten Kostensenkungen und die finanzielle Restrukturierung sind notwendige Schritte, um eine stabile Basis für die Zukunft zu schaffen. Obwohl die Fortschritte in der regenerativen Medizin kurzfristig noch keinen großen Einfluss auf den Umsatz haben, zeigen sie das enorme Innovationspotenzial, das in der Technologie des 3D-Drucks steckt. Insgesamt positioniert sich 3D Systems, um die aktuelle wirtschaftliche Schwächephase zu überstehen und gestärkt daraus hervorzugehen.

Quellen

  • Den Originalartikel von 3D Systems findest du hier.

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