TenTechs Skript stärkt FDM-Drucke ohne Zusatzteile
Das Wichtigste in Kürze
- Ein neues Open-Source-Skript von TenTech verändert die Struktur von FDM-Drucken mit nicht-planarem Infill.
- Durch sinusförmige Verformungen im Infill und in den Wänden wird die Layerhaftung verbessert.
- Kompatibel mit gängigen Slicern wie PrusaSlicer, OrcaSlicer und Bambu Studio (nicht für Bambu-Drucker selbst).
- Keine Firmware-Änderungen nötig – nur Python und G-Code.
- TenTech lädt zur aktiven Mitwirkung bei Materialtests ein.
Was steckt hinter dem nicht-planaren Infill?
Traditionelle FDM-Drucke (Fused Deposition Modeling) sind in der Z-Achse, also senkrecht zu den Schichten, mechanisch schwächer. Ursache ist die geringere Haftung zwischen den einzelnen Schichten. Genau hier setzt das neue Open-Source-Skript von TenTech an: Es manipuliert den G-Code, um die Druckpfade wellenförmig zu gestalten – sowohl innerhalb der Füllstruktur als auch in den äußeren Wänden.
Diese nicht-planaren, ineinandergreifenden Sinuskurven schaffen eine Art mechanische Verzahnung zwischen den Schichten. Das Ziel: Die typische Bruchlinie entlang der Layergrenzen soll durch eine bessere Verzahnung ersetzt werden. Du erreichst so eine höhere strukturelle Festigkeit, ohne auf exotische Materialien oder Harzsysteme zurückgreifen zu müssen.
Flexibel anpassbar für dein Projekt
Du kannst die Frequenz, Amplitude und Richtung der Sinuskurven für verschiedene Druckmerkmale individuell einstellen. Besonders clever: Die Verformung kann zwischen soliden Füllungen sanft auslaufen, was Übergänge glättet und die Oberflächenqualität erhält. Das Ergebnis ist mehr als nur ein optischer Trick – es handelt sich um gezielte strukturelle Optimierung.
Keine Spezialsoftware nötig
Das Skript ist in Python geschrieben und benötigt keine spezielle Firmware oder modifizierte Slicer. Es lässt sich direkt in deine bestehende Workflow-Struktur einfügen. Unterstützt werden:
- PrusaSlicer
- OrcaSlicer
- Bambu Studio (nicht mit Bambu-Druckern kompatibel)
Der Workflow bleibt dadurch weitgehend unverändert – du arbeitest mit deinem gewohnten Slicer, ergänzt lediglich die G-Code-Nachbearbeitung über das Skript.
Einladung an die Community: Stärke testen
TenTech weist darauf hin, dass reale Belastungstests noch ausstehen. Falls du Zugriff auf Prüfstände oder Testmethoden hast, bist du eingeladen, das Skript auszuprobieren und deine Ergebnisse zu teilen. Das Ziel ist es, praxisnahe Daten zur tatsächlichen Verbesserung der Festigkeit zu sammeln.
So kannst du starten
Das Skript ist auf GitHub frei verfügbar. Du benötigst:
- Eine funktionierende Python-Installation
- G-Code-Dateien aus einem kompatiblen Slicer
- Interesse an struktureller Optimierung im FDM-Druck
Hier findest du das Repository:
https://github.com/TenTech/NonPlanarInfill
Ein Video zur Funktionsweise stellt TenTech ebenfalls bereit:
Zum Video (YouTube-Link)
(Hinweis: Link ist symbolisch, da im Originaltext kein konkreter Link genannt wurde.)
Unsere Einschätzung
Das nicht-planare Infill von TenTech ist ein spannender Ansatz, um die bekannte Schwachstelle von FDM-Drucken anzugehen. Durch die gezielte Veränderung der Druckpfade entsteht eine stärkere Verzahnung zwischen den Schichten – ohne zusätzliche Hardware oder Spezialmaterialien. Das Projekt ist offen, praxisnah und lädt zur Mitgestaltung ein.
Wenn du regelmäßig funktionale Teile druckst oder mit strukturellen Schwächen zu kämpfen hast, lohnt sich ein Blick auf dieses Werkzeug. Besonders interessant ist die einfache Integration in bestehende Workflows. Wie groß die tatsächlichen Festigkeitsgewinne sind, muss allerdings noch durch Community-Tests belegt werden.
Quellen
- Hackaday – Improved And Open Source: Non-Planar Infill For FDM
https://hackaday.com/2025/04/23/improved-and-open-source-non-planar-infill-for-fdm/ - GitHub – TenTech/NonPlanarInfill
https://github.com/TenTech/NonPlanarInfill