FreeCAD 1.1: Stabilität erreicht neuen Meilenstein
Das Wichtigste in Kürze
- Der erste Release-Kandidat für FreeCAD 1.1 wird in Kürze erwartet.
- Wichtige Fehlerbehebungen wurden in den Arbeitsbereichen Sketcher, BIM und FEM vorgenommen.
- Die Anzahl kritischer Fehler, sogenannter Release Blocker, konnte weiter reduziert werden.
- Die Benutzeroberfläche und die technische Zeichnungserstellung (TechDraw) erhielten gezielte Verbesserungen.
- Insgesamt wurden 67 sogenannte Pull Requests, also Code-Änderungen, in das Projekt integriert.
Entwicklungsfortschritte bei FreeCAD: Ein Blick auf die Neuerungen
Die Entwicklung der kostenlosen CAD-Software FreeCAD schreitet stetig voran. Die neueste Zusammenfassung zeigt zahlreiche Fehlerbehebungen und Verbesserungen in verschiedenen Bereichen des Programms. Diese kontinuierliche Arbeit ist besonders wichtig, da die Veröffentlichung des ersten Release-Kandidaten für die Version 1.1 kurz bevorsteht. Ein Release-Kandidat ist eine fast fertige Version, die zum finalen Testen freigegeben wird.
Verbesserungen im Sketcher-Arbeitsbereich
Der Sketcher ist ein zentrales Werkzeug zur Erstellung von 2D-Zeichnungen als Grundlage für 3D-Modelle. Hier wurde eine sogenannte Regression behoben, bei der das Trimmen-Werkzeug Polygone beschädigte. Eine Regression ist ein Fehler, der in einer neueren Version auftritt, obwohl er in einer älteren bereits behoben war. Ein weiterer Fehler betraf das Offset-Werkzeug, welches offene Konturen nicht korrekt auswählte. Dieser wurde ebenfalls korrigiert. Für eine bessere Übersichtlichkeit sorgt die optimierte Darstellung von geometrischen Abhängigkeiten (Constraints). Eine nützliche Anpassung merkt sich nun den eingestellten Winkel des Cursors für On-View-Parameter (OVP) nach dem Setzen eines Parameters.
Updates für BIM und Draft
Auch im Bereich Building Information Modeling (BIM) und im Draft-Modul gab es Fortschritte. Der „Continue“-Modus zum Weiterzeichnen von Linien wurde repariert. Gleichzeitig korrigierten die Entwickler fehlerhafte Dateipfade zu Beispieldateien und beseitigten Warnmeldungen beim Wechsel des Render-Modus. Die fehlerhafte Darstellung von Fensteröffnungen und Treppenstrukturen ist nun weitgehend behoben, was die Arbeit für Architekten und Planer erleichtert. Um die Benutzeroberfläche aufgeräumter zu gestalten, wurde der Befehl „BIM Project“ von der Werkzeugleiste in das Utils-Menü verschoben.
Neuerungen im FEM-Bereich
Die Finite-Elemente-Methode (FEM) wird für Simulationen genutzt. In diesem Arbeitsbereich wurde die Randbedingung für magnetodynamische 2D-Simulationen korrigiert. Des Weiteren wurde ein Fehler im CalculiX Body Heat Source Writer für 2D-Fälle behoben. Eine umfassende Überarbeitung des Elmer-Solver-Objekts hat gleich zwei Fehler beseitigt. Einer davon war ein kritischer Release Blocker. Ein Release Blocker ist ein schwerwiegender Fehler, der die Veröffentlichung einer neuen Softwareversion verhindert, bis er gelöst ist.
Optimierungen der Benutzeroberfläche (GUI)
Die grafische Benutzeroberfläche (GUI) ist die Schnittstelle zwischen Nutzer und Programm. Bei der Eingabe von Formeln erscheint jetzt eine Auswahlliste nach einem Klick auf ein Element. Dies macht die Bedienung intuitiver. Ein weiterer Patch stellt die korrekte Wiederherstellung der Fensteransicht nach der Ausführung des Ausrichten-Befehls sicher. Außerdem wurde die Breite der Schaltflächen in der Statusleiste für eine einheitliche Optik angepasst.
Weitere wichtige Anpassungen
Über die genannten Bereiche hinaus gab es viele weitere Korrekturen. Beim Import von DXF-Dateien wurde ein Fehler behoben, bei dem Geometrien mit falschen Einstellungen importiert wurden. Ebenso wurde der DXF-Export verbessert. Im TechDraw-Arbeitsbereich für technische Zeichnungen wurde die Darstellung von Winkeln in Detailansichten korrigiert. Für Nutzer des Assembly-Moduls ist die korrekte Darstellung bei der Bearbeitung von Gelenken (Joints) relevant. Schließlich wurde im PartDesign-Modul ein Release Blocker behoben. Hier setzte das Umschalten der Transparenz die Farben von Objekten zurück. Fortlaufend werden zudem SPDX-Lizenz-Identifikatoren zum Quellcode hinzugefügt. Dies sind standardisierte Kennzeichnungen zur klaren Definition der Lizenzinformationen von Software-Komponenten.
Unsere Einschätzung
Die aktuellen Entwicklungen bei FreeCAD zeigen einen klaren Fokus auf Stabilität und Fehlerbehebung. Die Reduzierung der Release Blocker von neun auf vier ist ein starkes Signal dafür, dass die Veröffentlichung von Version 1.1 kurz bevorsteht. Die Verbesserungen erstrecken sich über viele Kernbereiche der Software, was einer breiten Anwenderschaft zugutekommt. Besonders die Korrekturen in den Bereichen Sketcher, BIM und FEM sind für den professionellen Einsatz von Bedeutung. Diese konsequente Weiterentwicklung festigt die Position von FreeCAD als eine leistungsfähige und zuverlässige Open-Source-Alternative zu kommerzieller CAD-Software.
Quellen
- FreeCAD Blog: Den Originalbeitrag findest du hier.




