Deep entwickelt modulare Unterwasserhabitate für Forschung
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Das Wichtigste in Kürze
- Das britische Unternehmen Deep plant ein modulares Unterwasserhabitat.
- Das Pilotprojekt „Vanguard“ startet 2025 und soll bis zu drei Personen beherbergen.
- Das endgültige „Sentinel“-Habitat soll bis 2027 fertiggestellt werden.
- Langfristiges Ziel: eine dauerhafte menschliche Präsenz im Ozean.
- 3D-Druck und Schweißtechnologien ermöglichen die Fertigung der Module.
- Erforschung der Meeresökosysteme zur besseren Klimaverständnis.
Ein neues Zeitalter der Unterwasserforschung
Die Ozeane sind weitgehend unerforscht, obwohl sie eine Schlüsselrolle im globalen Ökosystem spielen. Das britische Unternehmen Deep will das ändern. Mit dem Bau eines modularen Unterwasserhabitats will es Wissenschaftlern ermöglichen, über längere Zeiträume in bis zu 200 Metern Tiefe zu leben und zu forschen.
Das Vanguard-Projekt: Ein erster Schritt
Der erste Meilenstein ist „Vanguard“, ein kleines, transportables Habitat, das bis zu drei Personen für etwa eine Woche beherbergen kann. Es wird 2025 in einem ehemaligen Steinbruch in Wales getestet. Ziel ist es, eine flexible, leicht einsetzbare Lösung für Unterwasserforschung zu schaffen.
Sentinel: Ein modulares Habitat für Langzeitmissionen
Nach erfolgreichem Test von Vanguard soll bis 2027 das größere „Sentinel“-Habitat entstehen. Sentinel wird modular aufgebaut sein und bis zu mehrere Dutzend Personen beherbergen können. Die Module können unterschiedliche Druckverhältnisse aufweisen, um verschiedene wissenschaftliche Arbeiten zu ermöglichen.
Warum ein Unterwasserhabitat?
Die Vorteile eines solchen Habitats sind vielfältig. Aktuelle Tauchgänge in 150 bis 200 Metern Tiefe erlauben nur wenige Minuten Arbeitszeit, gefolgt von stundenlanger Dekompression. Mit Sentinel könnten Forscher monatelang unter Wasser bleiben und in nur 30 Tagen so viel erreichen wie bisher in sieben Jahren.
Technologische Herausforderungen
Ein solches Projekt bringt technische Herausforderungen mit sich. Die Module werden mit einer Kombination aus 3D-Druck und Schweißtechnologie gefertigt. Die Druckhüllen bestehen aus speziellen Stahllegierungen, die hohen Belastungen standhalten müssen. Zudem müssen elektrische Komponenten heliumresistent sein, da Helium bei diesen Tiefen als Atemgas dient.
Autarke Energieversorgung
Die Energieversorgung erfolgt über verschiedene Quellen: Kabelanbindung an Land, erneuerbare Energie von schwimmenden Plattformen oder Unterwasserbatterien. Ein Notfallsystem stellt sicher, dass die Bewohner im Fall eines Ausfalls mindestens 96 Stunden überleben können.
Langfristige Vision: Leben unter Wasser
Deep plant, bis 2030 eine dauerhafte menschliche Präsenz im Ozean zu etablieren. Sentinel soll für Langzeitaufenthalte ausgelegt sein, wobei die Besatzung alle 28 Tage ausgetauscht wird. Die Module werden mit Laboren ausgestattet, um Proben direkt vor Ort zu analysieren.
Unsere Einschätzung
Das Projekt von Deep ist ambitioniert, aber technisch machbar. Die Kombination aus 3D-Druck, fortschrittlicher Materialwissenschaft und erneuerbaren Energien könnte eine neue Ära der Meeresforschung einläuten. Sollte Sentinel erfolgreich umgesetzt werden, könnte dies die Art und Weise, wie wir die Ozeane erforschen, revolutionieren.
Quellen
- IEEE Spectrum – https://spectrum.ieee.org
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