Self-Assembly Lab erforscht selbstformende Materialien
Das Wichtigste in Kürze
- Skylar Tibbits erforscht selbstorganisierende Systeme und programmierbare Materialien.
- Sein Ziel ist es, Strukturen zu entwickeln, die sich eigenständig zusammenbauen.
- Das Self-Assembly Lab am MIT arbeitet an innovativen Projekten wie 4D-Druck und selbstformenden Textilien.
- Ein besonderes Projekt beschäftigt sich mit der natürlichen Landgewinnung durch selbstorganisierende Sandbänke.
- Tibbits verbindet radikale Ideen mit praktischen Anwendungen, um reale Probleme zu lösen.
Von der Architektur zur Selbstorganisation
Skylar Tibbits begann seine Karriere in der Architektur, erkannte jedoch schnell das Potenzial von selbstorganisierenden Systemen. Während seiner Zeit als Dozent am MIT stellte er fest, dass der Bauprozess oft ineffizient war. Dies führte zur Gründung des Self-Assembly Lab, in dem er mit seinem Team an Materialien und Strukturen arbeitet, die sich selbst zusammenfügen.
Was ist Selbstorganisation?
Selbstorganisierende Systeme bestehen aus einzelnen Teilen, die sich ohne menschliches Zutun zu einer gewünschten Struktur zusammenfügen. Dies geschieht durch programmierte Materialeigenschaften und äußere Einflüsse wie Temperatur oder Feuchtigkeit. Ein Beispiel ist Möbel, die sich in einem Wassertank selbst zusammenbauen.
4D-Druck: Materialien mit Gedächtnis
Eine der bekanntesten Entwicklungen des Labs ist der 4D-Druck. Dabei werden Materialien so gedruckt, dass sie sich unter bestimmten Bedingungen verändern. Beispielsweise können Textilien auf Temperatur reagieren und sich anpassen. Diese Technologie könnte in der Luftfahrt, Mode oder Medizin Anwendung finden.
Natürliche Landgewinnung durch Selbstorganisation
Ein groß angelegtes Projekt des Labs nutzt selbstorganisierende Prinzipien zur Landgewinnung. In Zusammenarbeit mit Partnern in den Malediven wurden Strukturen entwickelt, die Sand an bestimmten Stellen ansammeln. Dies könnte langfristig helfen, Küstenlinien zu stabilisieren und gegen den steigenden Meeresspiegel zu schützen.
Radikale Ideen mit praktischer Relevanz
Tibbits legt großen Wert darauf, dass seine Forschung nicht nur theoretisch interessant, sondern auch praktisch anwendbar ist. Sein Ziel ist es, neue Designprinzipien zu entwickeln, die reale Probleme lösen. Dabei verbindet er Wissen aus verschiedenen Disziplinen und setzt auf interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Unsere Einschätzung
Die Arbeit von Skylar Tibbits und dem Self-Assembly Lab zeigt, wie innovative Technologien unsere Umwelt und Bauweise verändern können. Selbstorganisierende Systeme könnten in vielen Bereichen Effizienz steigern und neue Möglichkeiten schaffen. Besonders spannend sind die Anwendungen im 4D-Druck und der natürlichen Landgewinnung. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Technologien in den kommenden Jahren weiterentwickeln.
Quellen
- MIT News – „Finding a sweet spot between radical and relevant“