MIT: 3D-Druck mit lokalem Boden für nachhaltigen Bau
Das Wichtigste in Kürze
- MIT-Forscher haben eine Methode entwickelt, um Bauformen für Beton aus lokalem Boden herzustellen.
- Diese Technik nutzt großformatigen 3D-Druck und ersetzt herkömmliche Holzverschalungen.
- Die Methode reduziert Baukosten und CO₂-Emissionen erheblich.
- Das Verfahren ermöglicht komplexe, optimierte Betonformen mit weniger Materialeinsatz.
- Die Technik könnte langfristig auch für den Bau kompletter Gebäude aus Erde genutzt werden.
Nachhaltige Bauweise mit Erde
Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben eine innovative Methode entwickelt, um Bauformen für Beton aus lokalem Boden herzustellen. Diese Technik könnte die Bauindustrie revolutionieren, indem sie die Abhängigkeit von Holzverschalungen reduziert und gleichzeitig Kosten sowie CO₂-Emissionen senkt.
Wie funktioniert das Verfahren?
Beim Bau von Betongebäuden werden normalerweise temporäre Holzverschalungen verwendet, um den Beton in Form zu halten, bis er ausgehärtet ist. Das MIT-Team hat eine Alternative entwickelt: Sie nutzen großformatigen 3D-Druck, um Formwerke aus Erde direkt vor Ort zu erstellen. Diese Formwerke sind stabil genug, um Beton zu halten, und können nach dem Aushärten des Betons wiederverwendet oder recycelt werden.
Vorteile der Methode
- Kostensenkung: Holzverschalungen sind teuer und müssen oft entsorgt werden. Die Nutzung von Erde als Baumaterial spart Material- und Transportkosten.
- Nachhaltigkeit: Die Bauindustrie verursacht etwa 8 % der weltweiten CO₂-Emissionen. Durch den Einsatz von Erde als Formmaterial können diese Emissionen erheblich reduziert werden.
- Materialeffizienz: Die Methode ermöglicht die Herstellung komplexer, optimierter Betonformen, die weniger Material benötigen und dennoch stabil sind.
- Flexibilität: Die Formwerke lassen sich individuell anpassen und ermöglichen architektonisch anspruchsvolle Strukturen.
Technologische Umsetzung
Das Verfahren basiert auf der sogenannten EarthWorks-Technik. Dabei wird der Boden mit Zusatzstoffen wie Stroh stabilisiert und mit einer wachsartigen Beschichtung versehen, um zu verhindern, dass Wasser aus dem Beton entweicht. Anschließend wird das Material mit einem großformatigen 3D-Drucker in die gewünschte Form gebracht.
Potenzial für die Zukunft
Die Forscher sehen großes Potenzial in der Methode. In Zukunft könnte sie nicht nur für Betonverschalungen genutzt werden, sondern auch für den Bau kompletter Gebäude aus Erde. Besonders in Regionen mit begrenzten Ressourcen könnte diese Technik eine nachhaltige und kostengünstige Alternative zum herkömmlichen Bauwesen bieten.
Unsere Einschätzung
Die EarthWorks-Methode hat das Potenzial, die Bauindustrie grundlegend zu verändern. Durch die Kombination von 3D-Druck und nachhaltigen Materialien lassen sich sowohl Kosten als auch Umweltbelastungen erheblich reduzieren. Besonders in Zeiten steigender Rohstoffpreise und wachsender Umweltanforderungen könnte diese Technik eine wertvolle Alternative sein.
Quellen
- MIT News: „How good old mud can lower building costs“