Nachhaltige 3D-Toninstallation im Londoner Museum
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Nachhaltige 3D-Toninstallation im Londoner Museum

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Londoner Natural History Museum entstand eine modulare, keramische 3D-Druck-Installation zur Ausstellung „Fixing Our Broken Planet“.
  • Die Installation besteht aus 1.686 Tonmodulen, gedruckt mit WASP-Technologie und zu 40 % aus recyceltem Material.
  • Dank biopolymerer Steckverbindungen war keine feste Montage nötig – das historische Gebäude blieb unversehrt.
  • Gedruckt wurde mit einem Roboterarm und dem industriellen WASP 40100 System im Dauerbetrieb.
  • Der Einsatz von 3D-gedruckter Keramik vereint Nachhaltigkeit, Designfreiheit und Denkmalschutz.

Ein neues Kapitel für das Londoner Naturkundemuseum

Die Ausstellung „Fixing Our Broken Planet“ im Natural History Museum in London zeigt nicht nur Inhalte zum Klimaschutz – sie lebt ihn auch. Möglich wird das durch eine innovative Zusammenarbeit: Das Designstudio LAMÁQUINA und der 3D-Druck-Spezialist WASP (World’s Advanced Saving Project) entwickelten eine keramische Installation, die komplett im 3D-Druckverfahren hergestellt wurde.

Modulares System aus Ton – nachhaltig und rückbaubar

Die Installation besteht aus zehn verschiedenen Modultypen, die in unterschiedlichen Kombinationen eingesetzt wurden. Insgesamt wurden 1.686 dieser Module in nur drei Monaten produziert. Der Clou: Die Elemente wurden nicht verklebt oder verschraubt, sondern mit biopolymeren Steckverbindungen trocken zusammengebaut. So blieb die historische Substanz des Museums unberührt, und die Installation kann bei Bedarf rückstandslos entfernt oder umgebaut werden.

3D-Druck mit Ton – präzise, effizient, umweltfreundlich

Gedruckt wurde mit zwei Systemen aus dem Hause WASP: einem Roboterarm mit LDM-Extruder (Liquid Deposition Modeling) und dem industriellen WASP 40100 Production System. Letzteres ermöglichte einen 24/7-Druckbetrieb durch automatische Materialzufuhr. Die eingesetzte Tonmasse bestand zu 40 % aus recyceltem Material – ein konsequenter Schritt in Richtung nachhaltiger Fertigung.

Technische Umsetzung mit hoher Detailtiefe

Die Module wurden so gestaltet, dass sie nicht nur optisch überzeugen, sondern auch funktional sind. Kabeldurchführungen und Halterungen für Beschilderungen wurden direkt in den Druck integriert. Dadurch entfiel zusätzliche Nachbearbeitung. Der Einsatz von 3D-Druck ermöglichte es, alle technischen Anforderungen punktgenau umzusetzen – ein wichtiger Aspekt bei der Gestaltung von Ausstellungen in denkmalgeschützten Bauten.

Warum 3D-gedruckte Keramik in einem Museum?

Keramik bietet eine hohe Formstabilität, ist langlebig und lässt sich gut anpassen. In Kombination mit 3D-Druck entsteht ein Materialsystem, das sowohl gestalterische als auch konservatorische Anforderungen erfüllt. Besonders in historischen Gebäuden, in denen Eingriffe streng reglementiert sind, bietet diese Technologie eine flexible und reversible Lösung.

Ein Beispiel für nachhaltige Ausstellungsgestaltung

Mit dieser Installation zeigt das Natural History Museum, dass moderne Technologien und Denkmalschutz vereinbar sind. Die Kombination aus digitalem Handwerk, nachhaltigen Materialien und modularer Bauweise setzt Maßstäbe für zukünftige Ausstellungen weltweit. Die eingesetzte Technik erlaubt es, Inhalte flexibel zu präsentieren – ohne bleibende Spuren zu hinterlassen.

Unsere Einschätzung

Die keramische 3D-Druck-Installation im Londoner Natural History Museum ist ein gelungenes Beispiel für den Einsatz additiver Fertigung im Kulturbereich. Sie zeigt, wie digitale Technologien nicht nur kreative Freiheit ermöglichen, sondern auch ökologische und konservatorische Anforderungen erfüllen können. Wer sich für nachhaltige Architektur, 3D-Druck mit Ton oder Ausstellungsgestaltung interessiert, findet hier ein überzeugendes Praxisbeispiel.

Quellen

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