3D-gedruckte Bienenstöcke aus nachhaltigem Myzel-Material
Das Wichtigste in Kürze
- Die Designerin Asya Ilgun entwickelt 3D-gedruckte Bienenstöcke.
- Als Material wird Myzel verwendet, welches das Wurzelnetzwerk von Pilzen ist.
- Das Design orientiert sich an der natürlichen und vorteilhaften Beziehung zwischen Bienen und Pilzen.
- Ziel des Projekts ist es, eine nachhaltige und artgerechte Behausung für Bienen zu schaffen.
- Es zeigt eine fortschrittliche Anwendung für den 3D-Druck im Bereich der Ökologie und des Artenschutzes.
Ein Bienenstock aus dem 3D-Drucker
Die Designerin und Forscherin Asya Ilgun hat ein Projekt vorgestellt, das 3D-Druck mit Biologie verbindet. Dabei werden Bienenstöcke aus einem besonderen, natürlichen Material gedruckt. Es handelt sich um Myzel, also das fadenförmige Wurzelgeflecht von Pilzen. Die grundlegende Idee ist, eine Umgebung für Bienen zu schaffen, die ihren natürlichen Lebensräumen sehr nahekommt. Folglich wird hier Technologie genutzt, um die Natur zu unterstützen und Lebensräume zu schaffen.
Warum Myzel als Baumaterial?
Die Wahl von Myzel als Baustoff ist kein Zufall, denn Bienen und Pilze leben in der Natur oft in einer engen Beziehung, die für beide vorteilhaft ist. Bestimmte Pilzarten können Bienen beispielsweise vor Krankheiten und Parasiten schützen. Myzel ist zudem ein vollständig biologisch abbaubares und nachwachsendes Material. Es besitzt gute isolierende Eigenschaften, weshalb es die Temperatur im Bienenstock konstant halten kann. Dies ist für das Überleben und die Gesundheit einer Bienenkolonie sehr wichtig.
Der Herstellungsprozess
Für die Fertigung wird eine pastenartige Masse aus Myzel und weiteren organischen Stoffen vorbereitet. Ein spezieller 3D-Drucker, der für den Druck mit zähflüssigen Materialien wie Lehm oder eben dieser Biomasse ausgelegt ist, trägt das Material Schicht für Schicht auf. So entsteht die gewünschte Form des Bienenstocks. Nachdem der Druckvorgang abgeschlossen ist, wächst das Myzel weiter und durchzieht die gesamte Struktur. Dadurch verfestigt sich das Objekt und wird zu einem stabilen, aber leichten Bienenstock. Dieses Verfahren ermöglicht komplexe und organische Formen, die mit herkömmlichen Methoden nur schwer umsetzbar wären.
Unsere Einschätzung
Das Projekt der 3D-gedruckten Myzel-Bienenstöcke ist ein anschauliches Beispiel für den sinnvollen Einsatz von additiver Fertigung im ökologischen Kontext. Es zeigt, wie neue Technologien einen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt leisten können. Die Verwendung von Myzel als Baustoff ist ein zukunftsweisender Ansatz, der Nachhaltigkeit und Funktionalität vereint. Obwohl es sich aktuell um ein Design- und Forschungsprojekt handelt, verdeutlicht es das große Potenzial für die Herstellung von biokompatiblen und umweltfreundlichen Strukturen. Die Arbeit von Asya Ilgun ist somit ein gelungenes Beispiel für Biomimikry, bei der Lösungsansätze aus der Natur für technische Anwendungen adaptiert werden.
Quellen
- WASP: hier