Biologisch abbaubare Ruhezone für Expo 2025
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Biologisch abbaubare Ruhezone für Expo 2025

Das Wichtigste in Kürze

  • Für die Expo 2025 in Osaka wurde eine Ruhezone vollständig aus lokalem Erdmaterial 3D-gedruckt.
  • Verantwortlich ist das japanische Architekturbüro Aki Hamada Architects (AHA).
  • Zum Einsatz kam der Baumaschinen-3D-Drucker „Stand Alone Crane WASP“.
  • Gedruckt wurden unter anderem Sitzgelegenheiten, Pflanzgefäße, Wandmodule und Handwaschbecken.
  • Die Formen basieren auf natürlichen Kurven aus verschiedenen Regionen Japans, erfasst per 3D-Scan.

Architektur trifft Natur: Ein Projekt mit Symbolkraft

Für die Expo 2025 in Osaka hat das japanische Architekturbüro Aki Hamada Architects (AHA) eine ungewöhnliche Ruhezone geschaffen. Die gesamte Struktur wurde mithilfe des 3D-Baudruckers Stand Alone Crane WASP gefertigt – und zwar ausschließlich aus lokal gewonnenem Erdmaterial. Ziel des Projekts ist es, eine Vision für zukünftiges Bauen zu präsentieren: nachhaltig, naturverbunden und technologisch fortschrittlich.

Material aus der Region – vollständig biologisch abbaubar

Das eingesetzte Material besteht aus einer Mischung aus Erde, Ton, Stroh, natürlichen Bindemitteln, Pigmenten und einem Klebstoff auf Algenbasis. Diese Zusammensetzung orientiert sich an traditionellen japanischen Lehmbauten. Der große Vorteil: Das Material ist nicht nur regional verfügbar, sondern auch vollständig biologisch abbaubar. Nach dem Ende der Nutzung kann es wieder in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden.

Der Drucker: Stand Alone Crane WASP

Zum Einsatz kam der großformatige 3D-Baudrucker Stand Alone Crane WASP. Dieses System kann natürliche Materialien wie Erde extrudieren und verfügt über ein Bauvolumen von 6,2 Metern im Durchmesser und 1,7 Metern in der Höhe. Damit wurden vor Ort mehrere funktionale Elemente direkt gedruckt – darunter Sitzbänke, Pflanzinseln und Tische.

Formen inspiriert von Japan – erfasst per 3D-Scan

Die Gestaltung der Strukturen basiert auf organischen Kurven, die aus verschiedenen japanischen Regionen stammen. Diese wurden per 3D-Scanning digitalisiert und in den Entwurf integriert. So entsteht eine Verbindung zwischen digitaler Technologie und kulturellem Erbe.

Vorproduktion und Transport: Wandmodule und Waschbecken

Einige Bauelemente entstanden nicht vor Ort, sondern wurden in einer Fabrik in Toyama vorgefertigt. Dazu zählen 56 Wandmodule mit individuellen Oberflächen, die an natürliche Felsformationen erinnern. Jedes Modul misst rund 93 cm in der Breite, 30–40 cm in der Tiefe und 1,2 m in der Höhe. Auch die Handwaschbecken wurden im Werk gedruckt und anschließend auf dem Gelände installiert. Sie verfügen über eine ergonomische Form mit Knieraum und Wartungsöffnung.

Funktion und Gestaltung vereint: Pflanzgefäße als soziale Räume

Besonders auffällig sind die multifunktionalen Pflanzgefäße. Sie dienen nicht nur als Behälter für Pflanzen, sondern auch als Sitzgelegenheiten und Tische. In ihrer Form variieren sie – von halbkreisförmigen Elementen, die Besucher umschließen, bis hin zu kleinen Inselgruppen. So laden sie zum Verweilen ein und fördern soziale Interaktion.

Unsere Einschätzung

Das Projekt in Osaka zeigt eindrucksvoll, wie sich moderne 3D-Drucktechnologie mit natürlichen Materialien und kulturellem Kontext verbinden lässt. Die Kombination aus lokalem Rohstoff, digitalem Design und robotergestützter Fertigung stellt eine nachhaltige Perspektive für das Bauwesen dar. Besonders interessant ist der ganzheitliche Ansatz: von der Materialwahl über die Formgebung bis hin zur Nutzung. Wer sich für ökologisches Bauen, 3D-Druck im Architekturbereich oder innovative Ausstellungskonzepte interessiert, sollte dieses Projekt im Blick behalten.

Quellen

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