Prusa stellt Regressive Extrusion für 3D-Drucker vor
Das Wichtigste in Kürze
- Prusa kündigt Regressive Extrusion als neue Firmware-Funktion für MK4S, XL und CORE One an
- Ziel: Wiederherstellung von verlorenen Filamentabschnitten und Reduzierung von Druckabbrüchen
- Weiterentwicklung der bekannten „Cancel Object“-Funktion
- Zusammenarbeit zwischen Firmware- und Prusament-Team
- Feedback der Community erwünscht
Neue Firmware-Funktion: Regressive Extrusion
Prusa Research gibt in einem Entwickler-Tagebuch einen ersten Ausblick auf eine kommende Firmware-Funktion: Regressive Extrusion. Diese Funktion soll es ermöglichen, nicht nur bei Druckfehlern einzugreifen, sondern auch Materialverluste während des Drucks zu kompensieren. Die neue Technologie wird für 3D-Drucker mit Buddy-Board veröffentlicht, darunter der Original Prusa MK4S, der XL sowie der neue CORE One.
Hintergrund: Firmware-Updates mit Mehrwert
Prusa ist dafür bekannt, seine 3D-Drucker über viele Jahre hinweg mit funktionalen Firmware-Updates zu versorgen. Bereits in der Vergangenheit wurden wichtige Technologien wie Input Shaping (Vibrationsreduktion bei schnellen Bewegungen), Pressure Advance (gleichmäßiger Filamentfluss) und Phase Stepping (präzisere Motorsteuerung) per Software nachgeliefert.
Ausgangspunkt: Die Cancel Object Funktion
Ein praktisches Beispiel für die kontinuierliche Verbesserung ist die „Cancel Object“-Funktion. Sie erlaubt es, einzelne Objekte während eines Multi-Objekt-Drucks gezielt abzubrechen, wenn sich beispielsweise ein Teil vom Druckbett löst. Die Druckanweisungen (G-Code) enthalten dafür spezielle Kommentare, die das gezielte Überspringen einzelner Objekte ermöglichen.
Regressive Extrusion: Was steckt dahinter?
Die neue Funktion geht einen Schritt weiter: Mithilfe der Regressive Extrusion kann der Drucker verlorenes Filament erkennen und den Druckprozess entsprechend anpassen. Dies könnte etwa dann nützlich sein, wenn das Filament während des Drucks rutscht, unterbrochen wird oder der Extruder kurzfristig leer läuft. Die Firmware analysiert den Filamentfluss und stellt sicher, dass keine Lücken im Objekt entstehen.
Dabei arbeitet das Firmware-Team eng mit dem Prusament-Team zusammen, um das Materialverhalten besser zu verstehen und präzise Wiederherstellungsstrategien im Druckprozess zu entwickeln.
Community-Feedback gefragt
Prusa ruft die Community dazu auf, erste Eindrücke zu teilen und Feedback zur neuen Funktion zu geben. Derzeit befindet sich die Regressive Extrusion noch in der Testphase, eine Veröffentlichung im Rahmen eines regulären Firmware-Updates ist jedoch geplant.
Unsere Einschätzung
Mit Regressive Extrusion verfolgt Prusa einen praxisnahen Ansatz zur Steigerung der Druckzuverlässigkeit. Die Funktion könnte vor allem bei langen Druckjobs oder empfindlichen Materialien hilfreich sein, um Druckabbrüche zu vermeiden oder Material effizienter zu nutzen. Die Kombination aus intelligenter Fehlererkennung und gezieltem Eingreifen zeigt erneut, wie wichtig Software-Innovationen im 3D-Druck geworden sind. Wenn du regelmäßig mit komplexeren Druckaufträgen arbeitest, lohnt sich ein genaues Hinsehen bei diesem Update.
Quellen
Original Prusa – Firmware Dev Diary: Regressive Extrusion Preview
https://blog.prusa3d.com/prusa-firmware-dev-diary-regressive-extrusion-preview_89349/