Wie 3D-Modelle bei 3M Kempten alles verändern
Das Wichtigste in Kürze
- Das 3M-Werk in Kempten nutzt die 3D-Modellierungssoftware Shapr3D, um technische Arbeitsabläufe zu optimieren.
- Durch den Einsatz der Software konnten die Vorlaufzeiten für Prototypen von mehreren Wochen auf einen einzigen Tag verkürzt werden.
- Die direkte Erstellung von 3D-Modellen durch Wartungsteams hat Missverständnisse in der Kommunikation beseitigt.
- Die intuitive Bedienung von Shapr3D ermöglicht es auch Mitarbeitern ohne spezielle CAD-Kenntnisse, präzise Modelle zu entwerfen.
- Dieser Ansatz steigert die Effizienz und reduziert die Stillstandszeiten von Maschinen erheblich.
Die Herausforderung: Von der Skizze zum fertigen Bauteil
In vielen Fertigungsbetrieben ist der Weg von einem benötigten Ersatzteil zur fertigen Komponente oft lang und fehleranfällig. Wenn ein Teil in der Wartung benötigt wurde, erstellten die Mitarbeiter im 3M-Werk Kempten früher eine Handskizze. Diese Skizze musste anschließend an die Konstruktionsabteilung weitergeleitet werden, damit dort ein digitales Modell erstellt werden konnte. Dieser Prozess war nicht nur zeitaufwendig, sondern barg auch ein hohes Risiko für Missverständnisse, weil handgezeichnete Entwürfe oft ungenau sind und Interpretationsspielraum lassen. Infolgedessen dauerten die Herstellung und Lieferung eines Prototyps oft mehrere Wochen.
Die Lösung: Intuitive 3D-Modellierung für alle
Um diese Prozesse zu beschleunigen und die Kommunikation zu verbessern, hat 3M in Kempten die Software Shapr3D eingeführt. Hierbei handelt es sich um ein Programm zur 3D-Modellierung, das für seine einfache und intuitive Bedienung bekannt ist. Anstatt komplexe CAD-Systeme (Computer-Aided Design, also computerunterstütztes Konstruieren) zu verwenden, können die Mitarbeiter der Wartungs- und Fertigungsteams nun direkt selbst präzise 3D-Modelle erstellen. Die Software läuft beispielsweise auf Tablets und ermöglicht es, Ideen schnell und unkompliziert in ein digitales Format zu überführen. Dadurch wird die Lücke zwischen der praktischen Anforderung vor Ort und der digitalen Konstruktion geschlossen.
Konkrete Ergebnisse im Werk Kempten
Die Einführung von Shapr3D führte zu messbaren Verbesserungen im Arbeitsalltag. Die wohl wichtigste Veränderung ist die drastische Reduzierung der Vorlaufzeit für Prototypen. Während dieser Prozess früher Wochen in Anspruch nahm, kann ein benötigtes Bauteil nun oft noch am selben Tag fertiggestellt werden. Ein Mitarbeiter der Instandhaltung kann das defekte Teil direkt an der Maschine vermessen, das Modell in Shapr3D erstellen und die Datei an einen 3D-Drucker senden. Dieser optimierte Arbeitsablauf minimiert nicht nur die Wartezeiten, sondern reduziert auch die Stillstandszeiten der Produktionsanlagen, da Ersatzteile schneller verfügbar sind. Die präzisen digitalen Modelle verhindern zudem Fehler, die bei der Interpretation von Skizzen entstehen konnten.
Unsere Einschätzung
Das Beispiel des 3M-Werks in Kempten zeigt eindrucksvoll, wie moderne und zugängliche Technologien etablierte Arbeitsprozesse in der Industrie verändern können. Die Kombination aus einer intuitiv bedienbaren 3D-Modellierungssoftware und additiver Fertigung, wie dem 3D-Druck, ist ein starker Hebel zur Steigerung der Effizienz. Es macht deutlich, dass solche Werkzeuge nicht mehr nur hochspezialisierten Ingenieuren vorbehalten sind, sondern von einem breiteren Mitarbeiterkreis genutzt werden können. Dieser Ansatz, komplexe Aufgaben zu vereinfachen, ist nicht nur für Großkonzerne relevant. Auch kleine und mittelständische Unternehmen können davon profitieren, um ihre Flexibilität zu erhöhen, Kosten zu senken und schneller auf betriebliche Anforderungen zu reagieren.
Quellen
Den Originalartikel von Shapr3D findest du hier.





