FrED: Neue Lernplattform für Industrie 4.0 entwickelt
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FrED: Neue Lernplattform für Industrie 4.0 entwickelt

Das Wichtigste in Kürze

  • MIT und Tecnológico de Monterrey (Tec) entwickeln gemeinsam eine praxisnahe Lernfabrik für die Fertigungsausbildung.
  • Im Zentrum steht FrED, ein kostengünstiges Desktop-Faser-Extrusionsgerät zur Vermittlung von Fertigungstechnologien.
  • Studierende erlernen Smart Manufacturing, Automatisierung und Industrie 4.0 durch praktische Arbeit mit FrED.
  • Das Projekt verbindet digitale Lernmodule mit realer Fabrikumgebung – inklusive Virtual-Reality-Elementen.
  • Langfristiges Ziel ist die Integration von FrED in das Tec-Curriculum für Mechatronik und Automation.

Fertigung zum Anfassen: FrED macht's möglich

Wie bringst du Hightech-Fertigung direkt in den Hörsaal? Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) und die mexikanische Universität Tecnológico de Monterrey (Tec) haben eine Antwort: FrED – ein Desktop-Faser-Extrusionsgerät, das als Lernplattform für moderne Fertigungstechnologien dient.

FrED steht für „Fiber Extrusion Device“ und ist Teil eines praktischen Ausbildungsprojekts, das Theorie und Anwendung kombiniert. In einer eigens eingerichteten Mini-Fabrik – der FrED Factory – bauen Studierende die Geräte selbst und lernen dabei zentrale Prinzipien der Fertigung, Automation und Digitalisierung.

Ein Gemeinschaftsprojekt über Grenzen hinweg

Die Zusammenarbeit zwischen MIT und Tec besteht seit über zehn Jahren. Der Fokus lag bislang auf Nanotechnologie und Forschung. Seit Kurzem erweitert sich die Partnerschaft in Richtung Lehre. Die FrED Factory ist das Herzstück dieser neuen Bildungsinitiative.

Sieben Tec-Studierende kamen dafür nach Cambridge, USA, um gemeinsam mit MIT-Studierenden an FrED zu arbeiten. Ziel ist es, die Geräte nicht nur zu fertigen, sondern auch die Lehrmethoden weiterzuentwickeln – unter anderem durch Virtual Reality, Augmented Reality und Gamification.

FrED: Ein Gerät, viele Lernmöglichkeiten

FrED ist mehr als nur ein Bausatz. Das Gerät produziert Fasern und erlaubt es, Fertigungsprozesse realitätsnah zu simulieren. Studierende lernen dabei:

  • Wie man Produktionsdaten erhebt und analysiert
  • Wie Prozessoptimierung funktioniert
  • Wie sich Automatisierung und manuelle Arbeit vergleichen lassen
  • Welche Rolle Steuerungstechnik, Computer Vision und das Internet der Dinge (IoT) spielen

Das Besondere: Die FrED Factory ist so konzipiert, dass Fehler Teil des Lernprozesses sind. Anders als in einer echten Industrieanlage dürfen Studierende hier ausprobieren, scheitern und verbessern.

Digitales Lernen trifft reale Fertigung

Zur Unterstützung der praktischen Arbeit entwickeln die Studierenden digitale Lernmodule. Diese können im Unterricht oder eigenständig genutzt werden. So kombinierst du theoretisches Wissen mit praktischer Anwendung.

Ein Beispiel: Ein VR-Headset simuliert die Montage des FrED. Während ein Studierender das Gerät virtuell zusammensetzt, beobachten andere die Abläufe am Bildschirm. So entsteht ein interaktives Lernerlebnis.

Von der Simulation zur echten Fabrik

Ein weiterer Bestandteil des Projekts ist die Simulation eines echten Fabrikbetriebs. Die Studierenden übernehmen dabei zwei Rollen:

  • „Operatoren“ montieren FrEDs an realen Arbeitsstationen.
  • „Ingenieure“ analysieren die Produktionsdaten – etwa Taktzeiten oder Fehlerquoten – und leiten Verbesserungen ab.

Diese Datenauswertung ist ein zentrales Element des Lernprozesses und vermittelt den Umgang mit modernen Fertigungskennzahlen.

Transfer nach Mexiko: FrED goes global

Nach ihrem Aufenthalt am MIT kehren die Tec-Studierenden mit ihren Erkenntnissen zurück nach Mexiko. Dort entsteht eine eigene FrED Factory auf dem Campus – samt Workshops und Lehrveranstaltungen.

Langfristig soll FrED fester Bestandteil des Mechatronik-Studiums an der Tec werden. Ziel ist es, Studierenden eine praxisnahe Ausbildung in Automatisierung und Industrie 4.0 zu ermöglichen – direkt im Klassenzimmer.

Unsere Einschätzung

FrED zeigt, wie moderne Fertigungsausbildung heute aussehen kann: praxisnah, digital und international. Die Kombination aus Hardware, Software und didaktischem Konzept macht das Projekt besonders.

Durch die enge Zusammenarbeit zwischen MIT und Tec entsteht ein Ausbildungsmodell, das du auch auf andere Hochschulen übertragen könntest. FrED senkt die Einstiegshürden in komplexe Fertigungstechnologien und bietet dir einen greifbaren Zugang zur Welt von Industrie 4.0.

Quellen

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