6K setzt auf UniMelt für nachhaltige Metallproduktion
Das Wichtigste in Kürze
- Das Unternehmen 6K nutzt eine neue Mikrowellen-Plasmatechnologie namens UniMelt zur Herstellung kritischer Materialien.
- Die Technologie ermöglicht eine umweltfreundliche Produktion ohne toxische Abfälle.
- UniMelt wird zur Herstellung von Metallpulvern für die additive Fertigung sowie für Batteriematerialien eingesetzt.
- Die Produktion dieser Materialien ist für die US-Wirtschaft und nationale Sicherheit von Bedeutung.
- 6K baut eine neue Produktionsstätte in Tennessee, um die Herstellung von Batteriematerialien zu skalieren.
- Das Unternehmen erhielt Fördermittel zur Weiterentwicklung und Skalierung seiner Technologie.
Nachhaltige Produktion kritischer Materialien
Die Herstellung vieler essenzieller Materialien ist oft mit erheblichen Umweltbelastungen verbunden. Metalle wie Nickel und Titan sowie Spezialmaterialien für Batterien und Elektronik werden meist mit Verfahren produziert, die toxische Abfälle hinterlassen. Das US-Unternehmen 6K hat eine Technologie entwickelt, die diesen Prozess revolutionieren soll.
UniMelt: Mikrowellen-Plasma für eine saubere Produktion
Die von 6K entwickelte UniMelt-Technologie nutzt hochkontrollierte thermische Plasmastrahlen, um Ausgangsmaterialien zu schmelzen oder zu verdampfen. Dadurch entstehen Partikel mit präzisen Größen und kristallinen Strukturen. Diese Methode ermöglicht die Herstellung von Metallpulvern für den 3D-Druck sowie von Batteriematerialien für Elektrofahrzeuge und Energiespeicher.
Ein zentraler Vorteil: Das Verfahren erzeugt keine toxischen Abfälle. Alle Nebenprodukte, einschließlich Wasser, werden recycelt und wiederverwendet.
Unabhängigkeit in der Rohstoffversorgung
Viele kritische Materialien werden derzeit in Ländern produziert, die als geopolitisch unsicher gelten. 6K-CEO Saurabh Ullal betont, dass die UniMelt-Technologie den USA helfen kann, unabhängiger von ausländischen Lieferketten zu werden. Dies ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sicherheitspolitisch von Bedeutung.
Von der Forschung zur industriellen Anwendung
Die Ursprünge von 6K reichen bis in die 1990er Jahre zurück. Gründer Kamal Hadidi arbeitete am Plasma Science and Fusion Center des MIT und entwickelte dort erste Anwendungen für Plasmatechnologien. Später gründete er das Unternehmen Amastan, das 2019 in 6K umbenannt wurde.
Ein entscheidender Durchbruch war die Entdeckung, dass die Mikrowellen-Plasmatechnologie Produktionszeiten drastisch verkürzen kann. Während herkömmliche Verfahren Tage benötigen, kann UniMelt den Prozess auf wenige Stunden reduzieren.
Skalierung der Produktion
6K betreibt bereits eine Produktionsstätte in Pennsylvania, die jährlich 400 Tonnen Metallpulver herstellt. Zudem gibt es ein Batteriezentrum in Massachusetts, das Materialien für Energiespeicher produziert. Der nächste große Schritt ist der Bau einer 100.000 Quadratmeter großen Fabrik in Tennessee, die ab nächstem Jahr 13.000 Tonnen Batteriematerial pro Jahr liefern soll.
Förderung und Zukunftsperspektiven
Das Unternehmen erhielt kürzlich eine Förderung in Höhe von 23,4 Millionen US-Dollar zur Verdopplung seiner Produktionskapazitäten. Zudem erforscht 6K neue Anwendungen der UniMelt-Technologie, darunter die Herstellung spezieller Keramiken und die Eliminierung von PFAS-Chemikalien („Ewigkeitschemikalien“).
Ein weiteres Projekt zielt darauf ab, ausgemusterte Materialien aus Militärdepots zu recyceln und für die Luft- und Raumfahrtindustrie nutzbar zu machen. Dies passt zur Firmenphilosophie: „Wir nehmen nichts aus der Erde und geben nichts in die Erde zurück.“
Unsere Einschätzung
6K zeigt, dass nachhaltige Produktion und wirtschaftliche Effizienz kein Widerspruch sein müssen. Die UniMelt-Technologie bietet eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Verfahren, insbesondere in Bereichen wie 3D-Druck und Batteriefertigung. Die Skalierung der Produktion und die Unabhängigkeit von ausländischen Lieferketten machen das Unternehmen zu einem wichtigen Akteur in der Materialwissenschaft.
Quellen
- MIT News: „Cleaning up critical minerals and materials production, using microwave plasma“