3D Druck Glossar – Kenne deine 3D Druck Begriffe!

Seit 2016 sitze ich in meiner Freizeit an threedom und möchte den 3D-Druck bekannter und beliebter machen. Bereits 2013 habe ich in meinem Studium zum Dipl. Logist. die ersten Erfahrungen gesammelt und später auch Forschungsprojekte in die Richtung geleitet. Auf dieser Seite findest du Links zu Produkten (=Affiliatelinks), an denen ich in dazuverdiene, wenn du sie dir auch kaufst. Dadurch unterstützt du threedom und die Produkte sind nicht teurer als ohne Link. Die Info hierzu habe ich bereits ab dem ersten Link 2017 herum eingebaut.
Ich verspreche dir hiermit, dass mich die Höhe der Provision nie dazu verleitet, ein Produkt oder eine Dienstleistung besonders positiv zu bewerten, damit du genau da zugreifst. Danke dir für dein Vertrauen in meine Arbeit <3 Dein Sercan.

Fragst du dich nicht manchmal, was die ganzen Abkürzungen und Buchstaben bedeuten, die alle anderen 3D Druck Enthusiasten nutzen? Willst du nicht auch lieber alles verstehen oder sogar mal das Zepter des Gesprächs in der Hand halten und mit deinem Wissen glänzen? Dann bist du hier genau richtig!

In diesem 3D Druck Glossar von threedom lernst du alle Begriffe kennen, die im Rahmen des 3D Drucks genutzt werden. Dieser Beitrag wird stets aktualisiert und erweitert. Für einige Begriffe dieses Lexikons habe ich bereits eigene Artikel verfasst, die dir noch mehr Informationen liefern.

Im Beitrag „Was ist 3D Druck?“ bekommst du Hintergrundinformationen, genauere Beschreibungen zu den einzelnen Verfahren und auch die Vor- und Nachteile des 3D Drucks an sich kennen. Ein Blick dort hinein lohnt sich ebenfalls sehr!

Fehler im Glossar entdeckt oder fehlende Begriffe? Melde dich per Kontaktformular bei mir und ich überarbeite das Glossar 🙂


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3D Drucker – Ein Gerät der additiven Fertigung, welches aus einem formlosen Stoff – Schicht-für-Schicht – einen festen Körper herstellt, der eine geometrisch definierte Form besitzt. Wenn du einen 3D-Drucker kaufen möchtest und dich zunächst informieren willst, schaue dir den 3D-Drucker-Vergleich an.

3D Drucken – Ein Fertigungsverfahren, bei dem durch Hinzufügen von Material die gewünschte Form eines Objekts erreicht wird. Hier verwende ich die Begriffe „Additive Fertigung“ und 3D-Drucken synonym. ➡ Mehr im Artikel Was ist 3D Druck?

3D-Druck-Software – 3D-Druck-Software wird verwendet, um 3D-Modelle zu erstellen oder zu bearbeiten und für den 3D-Druck vorzubereiten. Es gibt verschiedene Arten von 3D-Druck-Software, die für unterschiedliche Zwecke und Anwendungen verwendet werden können.

3D Modell – Ein digitales 3D-Modell bildet die Datenbasis für einen 3D-Druck. Entweder wird das Modell in einem CAD-Programm komplett neu erstellt oder ein 3D gescanntes Objekt wird darin optimiert.

3D Modellierung – Vorgang der Erstellung eines 3D-Modells mit einem CAD-Programm.

3D Scannen – Ein Prozess, in dem die Geometrie eines realen Objekts aufgezeichnet wird, um aus den gewonnenen Daten ein 3D-Modell herstellen zu können.

3D Stift – Ein handliches Gerät in Stiftform. Ein 3D Stift erlaubt dem Nutzer das „Malen in der Luft“. Es wird ein Kunststoffdraht (Filament) eingeführt und geschmolzen.

Mehr zu dem Thema:

3D Stift Aufbau
Infografik von Sercan Kahraman, CC-BY-SA; Bildquelle: threedom.de

A

ABS Steht für Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer und ist ein Thermoplast, der häufig im 3D-Druckverfahren FDM – Fused Deposition Modeling verwendet wird.

Eine genaue Definition mit der Angabe der Vor- und Nachteile des Materials findest du im Beitrag „Was ist ABS?

Abtragende Fertigungsverfahren – Im Gegensatz zu additiven Fertigungsverfahren wird bei Abtragenden Fertigungsverfahren Material abgetragen, um das gewünschte Objekt zu erhalten (Bspw. beim CNC Fräsen).

Aceton-Behandlung – Zur Glättung der Oberfläche bei 3D gedruckten Objekten aus ABS wird häufig eine Aceton-Behandlung durchgeführt. Um ein 3D gedrucktes Objekt mit Aceton zu glätten, wird das Objekt zunächst in ein Gefäß mit Aceton getaucht. Die Lösung löst die oberste Schicht des gedruckten Objekts auf und glättet somit die Oberfläche. Anschließend wird das Objekt aus der Lösung genommen und gründlich mit Wasser gereinigt, um das Aceton zu entfernen.

Additive FertigungSiehe auch 3D-Drucken

Auflösung – Die Auflösung entspricht der Schichthöhe einer Schicht. Hierbei gilt, dass eine geringere Schichthöhe zu einer höheren Auflösung führt. Die Einheit für die Auflösung ist grundsätzlich Mikron bzw. Mikrometer oder in manchen Fällen auch Millimeter.


B

Bauvolumen – Das Bauvolumen bezieht sich auf den maximalen Raum, den ein 3D-Drucker zum Erstellen von Objekten nutzen kann. Es wird normalerweise in den drei Dimensionen Länge, Breite und Höhe angegeben und definiert die Grenzen, innerhalb derer ein Druckprojekt entworfen und erstellt werden muss.

Bed-Leveling – Das Verfahren, bei dem das Druckbett auf die richtige Höhe kalibriert wird, um einen ebenen Druck zu ermöglichen.

Bridge – Von einer Bridge (Brücke) spricht man dann, wenn der 3D-Drucker eine Verbindung zwischen zwei einzelnen Punkten drucken muss und sich unter der ersten Schicht dieser Verbindung kein Stützmaterial/Support befindet.

Brim – Ein Brim umgibt das Druckobjekt und ist eine Layerhöhe hoch. Brims werden verwendet, um dem Warping von Objekten vorzubeugen. Die Breite eines Brims kann nach eigenen Wünschen im Slicer angepasst werden.

Bowden-Extruder: Ein Bowden-Extruder ist ein Fördersystem für das Filament in 3D-Druckern, bei dem der Motor, der das Filament bewegt, vom Hotend getrennt ist. Das Filament wird durch einen Bowden-Schlauch zum Hotend geführt.

Bowden Tube (Bowden-Schlauch): Der Bowden-Schlauch ist ein flexibler Schlauch, der das Filament vom Extruder zum Hotend eines 3D-Druckers führt. Er ist typisch für Bowden-Extruder-Systeme.

BuildTak – BuildTak ist eine spezielle Druckoberfläche, die auf dem Druckbett von 3D-Druckern angebracht wird, um die Haftung von gedruckten Objekten zu verbessern. Es handelt sich um ein dünnes, langlebiges und hitzebeständiges Blatt, das aus mehreren Schichten besteht und eine rutschfeste Oberfläche bietet. BuildTak kann mit verschiedenen Filamenttypen verwendet werden und ist einfach zu installieren sowie austauschbar. Es hilft, Verzug (Warping) und Ablösungen während des Druckprozesses zu reduzieren und trägt somit zu einer besseren Druckqualität bei.


C

CAD – Steht für Computer Aided Design und bezeichnet eine Designmethode, in der ein Computerprogramm eingesetzt wird, um 3D Modelle in elektronischer Form zu generieren.

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Copolymer: Ein Copolymer ist ein Kunststoff, der aus zwei oder mehr verschiedenen Monomeren besteht. Im 3D-Druck werden Copolymere verwendet, um Filamente mit speziellen Materialeigenschaften, wie Flexibilität oder Temperaturbeständigkeit, herzustellen.


D

Digital Light Processing (DLP-Verfahren) – Bei diesem 3D Druckverfahren wird mithilfe einer Belichtungseinheit (etwa ein Projektor oder ein lichtstarkes Display) flüssiges Harz (auch Resin genannt) Schicht für Schicht ausgehärtet. Es wird dadurch eine hohe Auflösung erreicht, wodurch der Druck von Objekten möglich ist, die nahezu keine sichtbaren Schichten aufweisen.

Mehr zu dem Thema:

Digital Light Processing 3D Drucker Aufbau
Der Aufbau eines Digital Light Processing (DLP) 3D Druckers – Infografik von Sercan Kahraman, CC-BY-SA; Bildquelle: threedom.de

Direct-Drive-Extruder: Ein Direct-Drive-Extruder ist ein Filamentfördersystem in 3D-Druckern, bei dem der Motor, der das Filament bewegt, direkt am Hotend montiert ist. Das Filament wird direkt in das Hotend gedrückt, was eine präzisere Steuerung ermöglicht.

Druckbett (Print Bed)- Das Druckbett ist die Fläche, auf der das Objekt während des 3D-Drucks aufgebaut wird. Es kann aus verschiedenen Materialien bestehen, wie Glas oder Metall, und muss für den jeweiligen Druckvorgang perfekt ausgerichtet sein und somit ggf. kalibriert werden. Siehe auch Heizbett

Druckzeit (Build Time) – Beschreibt die Zeit, die für die Fertigstellung eines 3D-Druckobjektes mit einem 3D-Drucker benötigt wird.

Druckkopf (Print Head) – Der Druckkopf ist der Teil eines 3D-Druckers, aus dem das Material für den Druckvorgang extrudiert (beim FDM-Verfahren) wird. Er besteht in der Regel aus mehreren Teilen und beinhaltet unter anderem die Düse (FDM).

Druckgeschwindigkeit (Print Speed) – Beschreibt die Geschwindigkeit, mit der sich der Druckkopf beim 3D-Druck bewegt. Die Geschwindigkeit wird normalerweise in mm/s angegeben.

Druckvolumen (Build Volume) – Das Druckvolumen beschreibt das maximal mögliche Volumen, das durch einen 3D-Drucker gedruckt werden kann. Dieser Wert variiert je nach verwendeter Drucktechnologie und Drucker.

Düse (Nozzle) – Die Düse – oder im englischen Nozzle genannt – ist der Teil des 3D-Druckers, aus dem das Material letztlich extrudiert und auf das Druckbett bzw. die vorherige Schicht aufgetragen wird. Der Düsendurchmesser bestimmt dabei nicht nur die Schichtdicke und -höhe, sondern auch die damit verbundene Dauer eines Ausdrucks. Möchte man etwas Großes relativ schnell drucken, setzt man lieber einen größeren Düsendurchmesser ein. Dadurch wird dann jedoch die Oberfläche gröber.


E

E-Steps – E-Steps sind eine Maßeinheit, die angibt, wie viele Schritte der Extrudermotor eines 3D-Druckers ausführen muss, um eine bestimmte Länge an Filament zu fördern. Die Einstellung der E-Steps ist wichtig, um eine präzise Extrusion zu gewährleisten.

Extruder – Der Extruder ist beim FDM-Verfahren zuständig für das Schmelzen des Materials sowie den Materialfluss. Er besteht in der Regel aus zwei Teilen:

  1. Cold End: Sogt für den Materialfluss über die Filamentspule.
  2. Hot End: Sorgt für das Schmelzen des Materials und das Auftragen auf das Druckbett. Zur Übersicht von 3D Drucker Hotends
Hotend Aufbau für einen FDM 3D Drucker
Der Aufbau eines 3D Drucker Hotends – Infografik von Sercan Kahraman, CC-BY-SA; Bildquelle: threedom.de

Extruder Motor – Der Extrudermotor ist der Motor, der das Filament durch den Extruder und in das Hotend eines 3D-Druckers drückt. Es gibt verschiedene Typen von Extrudermotoren, wie Schrittmotoren und bürstenlose Gleichstrommotoren.


F

Filament – So wird das Material genannt, das für den 3D-Druck im FDM-Verfahren benötigt wird. In der Regel befindet sich das Filament in Spulen und kann so für einen besseren Materialfluss ausgerollt werden.

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Fused Deposition Modeling (FDM) – Bei diesem Verfahren wird Kunststoff (häufig auf einer Spule gerollt, aber auch als Granulat möglich) in einer heißen Düse geschmolzen und auf ein Druckbett aufgetragen. Kurz darauf erhärtet das Material und wird fest. Der 3D-Drucker bewegt seinen Druckkopf und legt so Schicht für Schicht das Objekt auf. Das FDM-Verfahren ist die gängigste 3D-Druck-Methode und auch die bekannteste. Alternative Namen für das FDM-Verfahren sind Fused Filament Fabrication (FFF) und Fused FIolament Manufacturing (FFM).

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G

G-Code – Der G-Code kann im Allgemeinen als die Sprache der Maschinen (CNC, 3D-Drucker) beschrieben werden. Anhand des G-Codes weiß der 3D-Drucker, welche Einstellungen er bei dem jeweiligen Druck vornehmen muss und wie Parameter wie die Temperatur und Geschwindigkeit in den einzelnen Schichten eingestellt werden sollen. Zudem wird auch der Verfahrweg des Druckkopfes beschrieben. Ohne G-Code also kein 3D-Druck. Es gibt Ableger mit eigener Dateiendung, die von bestimmten 3D-Drucker-Herstellern nach ihren eigenen Wünschen codiert werden, um so ein nachträgliches Ändern zu verhindern oder den 3D-Drucker nur mit der eigenen Software kompatibel zu machen.

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H

Heizbett (Heat Bed/ Heated Bed)- So wird ein Druckbett bezeichnet, welches aufgeheizt werden kann. Somit steht einem eine größere Materialauswahl zur Verfügung, da bestimmte Materialien wie ABS ein Heizbett benötigen, um warping- und spannungsfrei gedruckt werden zu können.

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HIPS – HIPS (High Impact Polystyrene) ist ein thermoplastisches Filamentmaterial, das aufgrund seiner guten mechanischen Eigenschaften und einfachen Verarbeitung im 3D-Druck verwendet wird. Es kann auch als lösliches Stützmaterial für ABS-Drucke verwendet werden.

Hohl (Hollow) – Hohle 3D-Druckobjekte werden so bezeichnet, weil sie über kein Infill, sondern nur über die Oberflächenstruktur verfügen. So können Prototypen oder Figuren schneller gedruckt werden, sind jedoch nicht so stabil wie 3D gedruckte Objekte mit Infill.

Hotend – Der Teil des Extruders, der für das Schmelzen des Filaments und das Auftragen auf das Druckbett zuständig ist.

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I

Infill – Infill bezeichnet den Anteil an „Füllmaterial“ in einem 3D gedruckten Objekt. Dieser Wert wird in Prozent [%] angegeben. 100% Infill heißt somit, dass das Objekt ein Festkörper ist. Mit der Variation des Infills kann man zum einen die Dauer des 3D-Drucks verändern (Mehr Infill = Längere Druckdauer) und zum anderen benötigte Eigenschaften erzielen (Weniger Infill -> Flexibleres Objekt).

Mehr zu dem Thema:

Infill im 3D Druck - verschiedene Arten und Werte

J

J-head – J-head ist ein Typ von Hotend, der in vielen 3D-Druckern verwendet wird. Es ist bekannt für seine einfache Bauweise, Leichtgewichtigkeit und Zuverlässigkeit. J-head-Hotends sind in der Regel aus Metall gefertigt und bieten eine gute Wärmeleitung für eine effiziente Extrusion.

Jams – Jams beziehen sich auf Verstopfungen im Extruder oder Hotend des 3D-Druckers, die den Filamentfluss blockieren und den Druckprozess stören. Es gibt verschiedene Ursachen für Jams, wie z. B. ungleichmäßige Filamentdurchmesser, zu hohe Druckgeschwindigkeiten oder unzureichende Kühlung.

Jerk – Jerk ist ein Begriff, der in der 3D-Drucksoftware verwendet wird, um die maximale Geschwindigkeitsänderung eines Druckkopfs oder einer Achse in einer bestimmten Zeit zu beschreiben. Eine zu hohe Jerk-Einstellung kann zu ungenauen Druckergebnissen führen, während eine zu niedrige Einstellung die Druckgeschwindigkeit beeinträchtigen kann.


K

Kapton Band – Kapton-Band ist ein hitzebeständiges Klebeband aus Polyimidfilm, das oft zur Isolation von Heizbetten in 3D-Druckern verwendet wird. Es kann auch als Haftungsverbesserer für das Druckbett eingesetzt werden.


L

Layerhöhe (Layer Height) – Siehe auch Auflösung

Limonen – Limonen ist ein Lösungsmittel, das zur Auflösung von HIPS-Filamenten verwendet wird. Es ermöglicht das Entfernen von HIPS-Stützstrukturen von 3D-gedruckten Teilen, ohne das Hauptmaterial zu beschädigen.


M

Metalldrucken – Der Prozess, in dem Objekte aus Metall 3D gedruckt werden. Dies geschieht durch das selektive Schmelzen oder Sintern von Metallpulver per Hochleistungslaser, wodurch sich ein fester Körper bildet.

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Metallpulver – Dient beim Metalldrucken aus Ausgangsmaterial.

Micron / Mikrometer / μ (gelesen „Mü“) – Dieser Wert wird beim 3D-Drucken verwendet, um die Layerhöhe/Auflösung zu bestimmen. Ein Mikron ist ein Tausendstel eines Milimeters, wobei ein menschliches Haar ca. 17 Micron dick ist.

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N

Nachbearbeitung (Post Processing) – Von „Nachbearbeitung“ spricht man, wenn das Aussehen oder die Materialeigenschaften im Nachgang zu einem 3D-Druck überarbeitet werden. Das beinhaltet je nach verwendeter Drucktechnologie unterschiedliche Möglichkeiten wie zum Beispiel das Abbrechen von Support, UV Aushärtung, Aceton-Behandlung, Schleifen, Polieren, Lackieren etc.)

Nylon – Nylon ist ein langlebiges und flexibles Filamentmaterial, das im 3D-Druck für die Herstellung von robusten und funktionalen Teilen verwendet wird. Es ist bekannt für seine hohe Zugfestigkeit, Abriebfestigkeit und chemische Beständigkeit.

Nylonpulver – Nylonpulver ist ein gebräuchliches Ausgangsmaterial beim SLS-Verfahren.


O

.OBJ-Datei – In einer OBJ.-Datei wird die Geometrie eines Objekts definiert. CAD-Modelle können als .OBJ-Datei exportiert und in den Slicer eingelesen werden. Der Slicer übersetzt die Datei in den maschinenlesbaren G-Code.

Offset – Der Begriff Offset bezeichnet im 3D-Druck die Verschiebung von Schichten zueinander. Dies ist oft eine Sache der richtigen Einstellung des Druckers und beeinflusst die Qualität eines Ausdrucks.

Overhang: Siehe Überhänge


P

PC – PC (Polycarbonat) ist ein hochfestes, schlagzähes Filamentmaterial, das im 3D-Druck für die Herstellung von robusten und hitzebeständigen Teilen verwendet wird. Es erfordert hohe Drucktemperaturen und eine beheizte Druckkammer, um Verzug zu vermeiden.

PEI – PEI (Polyetherimid) ist ein Hochleistungskunststoff, der im 3D-Druck für die Herstellung von hitzebeständigen und chemisch beständigen Teilen verwendet wird. Es erfordert hohe Drucktemperaturen und eine beheizte Druckkammer.

PETG – PETG ist die Kurzversion der chemisch korrekten Bezeichnung von Polyethylenterephthalat. Als herkömmliches PET Material in Flaschenform bekannt, sorgt es mit einer Glykol-Modifizierung für bessere Verarbeitungseigenschaften. Es wird in der 3D Druck Szene als eine Art Hybrid mit den Vorteilen von ABS und PLA verstanden.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, kannst du das gerne im Artikel „Was ist PETG?“ tun.

PLA – Polylactide Acid (Polymilchsäure) ist ein Thermoplast und gehört neben ABS zu den beliebtesten Materialien, die im 3D-Druckverfahren FDM verwendet werden. Das liegt an der einfachen Druckbarkeit mit nahezu keinem Warping, wodurch insbesondere Anfängern der Einstieg in die Materie erleichtert wird. PLA gilt als biokompatibel und ist kompostierbar, jedoch nur in industriellen Anlagen, in denen für den Kompostiervorgang perfekte Umgebungseinflüsse herrschen.

Möchtest du mehr über PLA wissen? Wie wäre es mit der Lektüre des Beitrags „Was ist PLA?

PMMA – PMMA (Polymethylmethacrylat), auch bekannt als Acrylglas, ist ein transparentes Filamentmaterial, das im 3D-Druck für die Herstellung von durchsichtigen Teilen oder Leuchtmitteln verwendet wird. Es erfordert spezielle Druckparameter und kann spröde sein.

Polymerisation – Das Verfahren, bei dem Moleküle miteinander verbunden werden, um ein Polymer zu bilden.

POM – POM (Polyoxymethylen), auch bekannt als Acetal oder Delrin, ist ein technisches Filamentmaterial, das im 3D-Druck für die Herstellung von präzisen, verschleißfesten und gleitfähigen Teilen verwendet wird. Es erfordert spezielle Druckparameter und eine gute Haftung auf dem Druckbett.


Q

Qualitätskontrolle – Qualitätskontrolle ist ein wichtiger Aspekt in der Fertigung, einschließlich 3D-Druck. Es bezieht sich auf den Prozess der Überprüfung und Sicherstellung, dass die Qualität der gedruckten Teile den festgelegten Standards und Anforderungen entspricht. Dies kann durch visuelle Inspektion, Messtechniken oder zerstörungsfreie Prüfmethoden erfolgen.

Querschnittsfläche: Die Querschnittsfläche bezieht sich auf die Fläche eines bestimmten Abschnitts oder einer Schicht eines 3D-gedruckten Objekts. Diese Fläche ist wichtig, um den Materialverbrauch, die Druckgeschwindigkeit und die Druckqualität zu berechnen. Die Querschnittsfläche wird oft in CAD-Software und Slicer-Programmen verwendet, um die optimale Druckstrategie für ein bestimmtes Objekt festzulegen.


R

Raft Ein Raft ist eine Basis, auf der das Objekt gedruckt werden kann. Durch die Möglichkeit, die Raftbreite und -höhe individuell einzustellen, kann beispielsweise bei winzigen oder großflächigen Objekten das Warpingrisiko vermindert werden. Ein Raft wird nicht bei jedem Druck benötigt, was sich im Laufe der Zeit durch die Erfahrung des Nutzers abzeichnet. Raft ist nicht zu verwechseln mit Skirt oder Brim.

Rapid Prototyping – Der Herstellungsprozess von physikalischen Prototypen auf Basis von digitalen Daten.

RepRap – RepRap steht für „Replicating Rapid Prototyper“ und ist ein Open-Source-Projekt, das darauf abzielt, 3D-Drucker zu entwickeln, die in der Lage sind, ihre eigenen Teile zu drucken. RepRap-3D-Drucker sind oft kostengünstig und erlauben Anpassungen durch ihre Nutzer.

Resin (Auch Harz)- Resin ist das Material, das zur Herstellung von 3D-Druckobjekten im SLA-Verfahren und DLP-Verfahren verwendet wird. Es ist ein harzähnlicher Stoff und wird Schicht für Schicht durch mit einem UV Laser gehärtet.

Mehr zum Thema: Die besten Resin 3D-Drucker

Retraction – Springt die Düse von einem Objekt zum nächsten oder innerhalb eines Objekts zum Beispiel zwischen zwei Säulen o. ä. wird in der Regel bei diesem „Sprung“ noch Material aus der Düse gedrückt.

Das ist eines der Gründe für das bekannte Problem des sogenannten Stringings. Ist Retraction eingestellt, wird dieses Material sozusagen vor dem Austritt aus der Düse zurückgezogen.

Retraction Vertical Lift (Auch Z Lift oder Lift Z oder Z Hop) – Entstehen zum Beispiel unschöne Linien auf der Oberfläche eines Druckobjektes, lässt sich dieses Problem auch mit der Einstellung des Retraction Vertical Lift (Name bei Simplify3D) beseitigen.

Hierbei fährt die Düse in der Regel nach jeder fertigen Schicht den eingestellten Wert in mm hoch und fährt zum Startpunkt der nächsten Schicht, ohne die Oberfläche zu berühren.


S

Skirt – Ein Skirt wird in der Regel in einem gewissen Abstand zum Druckobjekt in der ersten Schicht gedruckt, um einen kontinuierlichen Materialfluss für das Druckobjekt zu erlangen. Wird ohne Skirt gearbeitet, kann es passieren, dass beim Druck des Objekts der Materialfluss noch nicht ausreicht und somit erste Haftungsprobleme auf dem Druckbett auftreten. Zudem können Skirts dazu genutzt werden, die Ausrichtung des Druckbetts durch die Dicke und Höhe des Skirts zu erkennen. Ist ein Skirt so nah am Objekt heran gedruckt, dass das Objekt und der Skirt sich berühren, entsteht ein Brim.

SLA (Stereolithographie, auch Stereolithografie) – Bei diesem Druckverfahren wird ein Resin mithilfe eines UV-Lasers Schicht-für-Schicht ausgehärtet. Durch die Nutzung des Lasers und des Resins können feine Details und Objekte mit einer glatten Oberfläche gedruckt werden. Alles Weitere zum Thema: Stereolithographie

Aufbau Stereolithographie 3D Drucker
Der Aufbau eines Stereolithographie 3D Druckers – Infografik von Sercan Kahraman, CC-BY-SA; Bildquelle: threedom.de

Slicer – Der Slicer ist eine Software, mit der aus einer .STL-Datei ein G-Code erstellt werden kann. Er übersetzt gewissermaßen das 3D-Modell in die maschinenlesbare Sprache.

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SLS (Selektives Laser Sintern) – Beim SLS-Verfahren wird ein Laser eingesetzt, der jeweils extrem dünne Schichten eines Pulvers schmilzt oder sintert und so verfestigt.

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.STL-Datei – Eine .STL-Datei definiert eine Objektgeometrie über Dreiecke. CAD-Modelle werden in der Regel als .STL-Datei exportiert und in den Slicer eingelesen. Der Slicer übersetzt die .STL-Datei in den maschinenlesbaren G-Code.

Mehr zum Thema: Die besten STL-Quellen findest du unter 3D-Drucker Vorlagen und Modelle

Stringing – Ein Fehler im FDM-Druck, bei dem dünne Fäden entstehen. Dessen Entstehung kann mehrere Gründe haben:

  • Restmaterial wird am Ende einer Schicht noch aus der Düse gepresst. Hier kann das Einstellen von Retraction helfen.
  • Die Düse ist viel zu heiß eingestellt und das Material bleibt auch mit eingestellter Retraction nicht in der Düse. Hier kann das Senken der Temperatur in 5°C Schritten mit anschließender Erhöhung des Retraction-Wertes um geringe Millimeter zu besseren Ergebnissen führen.
  • Die Düse ist viel zu nah an der Oberfläche. Dadurch bleibt immer etwas Material an der Spitze kleben, was die Bildung des Stringings positiv beeinflusst. Hier kann die Vergrößerung des Abstandes zwischen Düse und Druckbett (häufig „Z-Offset“ im Menü) um einen sehr geringen Wert bereits zu viel besseren Ergebnissen führen.

Support – Support oder Stützmaterial wird beim 3D-Druck immer dann verwendet, wenn der Drucker praktisch in die Luft drucken würde. Support wird benötigt, um erfolgreich Überhänge und Brücken zu drucken. Im Nachgang wird der Support in der Regel abgebrochen. Der Trend geht aber hin zu löslichem Supportmaterial, wodurch die Objektoberfläche im Bereich des Supports weitaus schöner und ebener ist, weil nichts abgebrochen werden muss.


T

Temperaturdifferenz – Der Temperaturunterschied zwischen zwei Punkten. Beim 3D-Druck wird versucht, die Differenz so gering wie möglich zu halten, um die Wahrscheinlichkeit von Warpings und Deformationen zu senken.

Thermistor – Ein Thermistor ist ein elektronischer Temperatursensor, der in 3D-Druckern verwendet wird, um die Temperatur des Hotends und des beheizten Druckbetts zu überwachen und zu regeln. Thermistoren haben einen temperaturabhängigen elektrischen Widerstand.

Thermoplast – Thermoplaste sind Kunststoffe, die bei Erwärmung weich und formbar werden und bei Abkühlung wieder verfestigen. Im 3D-Druck werden Thermoplaste als Filamentmaterial verwendet, da sie leicht geschmolzen und extrudiert werden können.

TPU – TPU (Thermoplastisches Polyurethan) ist ein flexibles Filamentmaterial, das im 3D-Druck für die Herstellung von biegsamen und stoßdämpfenden Teilen verwendet wird. TPU-Filamente haben eine hohe Elastizität und Dehnbarkeit und erfordern spezielle Druckparameter.


U

Überextrusion/Overextrusion – Überextrusion tritt auf, wenn während des 3D-Druckprozesses zu viel Filament aus dem Extruder austritt. Dies kann zu unsauberen Druckergebnissen, Verdickungen oder Klumpenbildung an den gedruckten Objekten führen. Die Hauptursachen für Überextrusion sind oft eine falsche Einstellung der Extrusionsrate, ein fehlerhafter Slicer oder ein nicht kalibrierter Extrudermotor. Um Überextrusion zu vermeiden, kannst du die Extrusionsrate anpassen, den Slicer korrekt einstellen und den Extrudermotor kalibrieren. Ein sorgfältiges Filamentmanagement und regelmäßige Wartung des 3D-Druckers sind ebenfalls hilfreich, um solche Probleme zu minimieren.

Überhang (Overhang) – Überhänge entstehen immer dann, wenn eine neu gedruckte Schicht nur teilweise von der Schicht darunter gestützt wird. Das wäre zum Beispiel bei einer 45° schiefen Wand der Fall. Je nach 3D-Druckverfahren wird bei Überhängen mehr oder weniger Support benötigt.


V

Voxel – Ein Voxel ist ein kleines, dreidimensionales Element, das verwendet wird, um das digitale Volumen eines 3D-Modells zu beschreiben. Die Voxel bilden die Grundlage für 3D-Scanner und 3D-Druck und sind wichtig für die Genauigkeit und Qualität des gedruckten Objekts.


W

Warping – Durch die Hitzeentwicklung im 3D-Drucker und der teilweisen Abkühlung in verschiedenen Bereichen entstehen Temperaturdifferenzen und somit Spannungen im Objekt selbst, wodurch sich dieses verformt.

Mehr zu dem Thema:

Warping 3D Druck Fehler
Ein häufig auftretender 3D Druck Fehler ist das sogenannte Warping

X

X-Achse – Die Achse, die relativ zum Druckbett von einer Seite zur anderen verläuft (links und rechts)


Y

Y-Achse – Die Achse, die relativ zum Druckbett von vorne nach hinten verläuft.


Z

Z-Achse – Die Achse, die relativ zum Druckbett von unten nach oben verläuft.

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